Freitag, 24. 6. 2011

ACHTUNG! Das ist ein sehr fotolastiger Tag

Um 5 Uhr weckt mich die männliche Stimme. Kurz darauf läutet Michis Handy, das er schnell abdreht. Rasch stehen wir auf und die morgendliche Routine nimmt ihren Lauf: Michi im Bad, ich beim Frühstück zubereiten.

Das Frühstück genießen wir in aller Ruhe, die wir auch haben möchten

Über den West Maui Mountains liegen nur dünne Wolken, teilweise sind sie sogar wolkenfrei.

Nach dem Frühstück kommen wir drauf, dass wir uns in der Zeit geirrt haben, aber nicht zu unserem Nachteil, sondern zum Vorteil für Michi, er kann sich nämlich noch mal eine Stunde ins Bett legen Statt um 5 Uhr hätte der Wecker erst um 6 Uhr läuten sollen. Na gut, kleiner Rechenfehler.

Während Michi schläft, gucke ich ins Forum, lese die News von Google und beobachte immer wieder das Wetter der West Maui Mountains.

Rechtzeitig wecke ich Michi und um 7.45 Uhr fahren wir nach Lahaina

Vom Hwy. aus können wir sehen, dass über Lana'i, von uns auch liebevoll "Hamburger Island" genannt, die übliche Wattewolke hängt.

Um 8.25 Uhr biegen wir linkerhand in die Shaw Street ein. Der Parkplatz ist nur spärlich belegt, es ist aber auch ein gebührenpflichtiger Parkplatz.

Wir ziehen unsere Wanderschuhe an, nehmen die Getränke aus den Rucksäcken heraus, denn Getränke gibt es an Board und gehen zum Hafen hinüber.

Wir stellen uns bei Pier 1 an, können nach kurzer Zeit einchecken und erhalten vier gleich aussehende Fährkarten und irgendetwas ist nicht ganz klar
Auf unserem Voucher steht nämlich "Refund $ 120", warum auch immer Es wird uns erklärt, dass man die von uns gebuchte Tour nicht innerhalb von weniger als 24 Stunden buchen kann – und genau das haben wir aber getan

Um 9 Uhr gehen wir auf die Fähre, es sind viele Leute mit an Board.

Es werden ein paar Instruktionen durchgegeben, z. B. jeder, der jetzt noch kein Ticket besitzt, muss noch mal hinunter gehen und sich ein Ticket besorgen.
Weiters, dass es ein Nichraucherschiff ist, wo sich die WCs und die Life Jackets befinden etc. Besonders das WC interessiert mich, obwohl ich vorsorglich Imodium Plus geschluckt habe. Ich will keine Probleme bekommen

Über uns ist eine kleine Wolke, was uns Recht ist, denn schon um diese frühe Uhrzeit ist es in Lahaina beachtlich warm.

Rechterhand legt soeben die Pacific Whale Foundation ab, diese muss zuerst weg, ehe wir ablegen können. Um 9.20 ist es soweit, auf geht's nach Lana'i!

Die West Maui Mountains sind wunderschön beleuchtet und wir schippern durch den Auau Channel nach Lana'i.

Je mehr wir uns Lana'i nähern, umso mehr stehe ich an der Reeling. Es ist interessant, den Aufbau von Lana'i mit anderen Hawai'i-Inseln zu vergleichen. Ich weiß im Moment nicht, an welche andere Hawai'i-Insel Lana'i am ehesten heran kommt

In den unteren Regionen wachsen nur niedrige Büsche, in höheren Regionen wachsen durch den vermehrten Niederschlag viele hohe Bäume.

Wir sehen einen jungen Mann, der überall tätowiert ist, sehr auf "schöner Mann" getrimmt. Er spricht mit jemandem und schüttet aus einem kleinen Röllchen irgendein Pulver in seine Wasserflasche, die sich sofort verfärbt. Sehr rasch trinkt er die Flasche aus, um sich das nächste Getränk in einer anderen Farbe zuzubereiten.

Er kramt so etwas Ähnliches wie einen Barcodelaser aus der Hosentasche und wir vermuten, dass sich Neal dahinter verbirgt. Doch Fehlanzeige!

Schließlich dreht der Captain den Motor zurück und wir nähern uns der Manele Bay, wo wir anlegen. Hier steht das Four Season Manele Bay Resort mit kleinen grünen Dächern.

Unser Tourguide war nicht an Board, wie wir festgestellt haben, aber wie finden wir ihn denn

Wir gehen von der Fähre und ich sehe einen Mann, der ein großes weißes Schild mit der Aufschrift "Aupeliki" mit beiden Händen hoch hält. Warum, weiß ich nicht, aber mir ist sofort klar, dass mit "Aupeliki" ich gemeint bin. Auf dem Voucher, den Tracy uns geschickt hat, steht statt Angelika "Aupelike" (mit "e" hinten), daher bin ich mit "Aupeliki" alamiert. Als mich der Tourguide sieht – ich bin schon ziemlich braun gebrannt – strahlt er sofort über das ganze Gesicht, denn er meint, ich sei – überhaupt mit diesem Namen – eine Einheimische von einer Nachbarinsel!!! Er fragt überhaup nicht nach, ob wir diejenigen sind, welche.

Er begrüßt uns sehr freundlich und mit seinem großen, weißen Auto fahren wir zum ersten Stopp, das ist das Four Season Manele Bay Resort, nur wenige Fahrminuten von Manele Harbour entfernt.

Was uns sofort auffällt ist, dass Geret, so heißt unser Tour Guide, ein sehr gutes Englisch spricht, er nuschelt nicht so hinein, wie es manch andere tun. Auch ist er sehr zuvorkommend, hält uns immer die Autotür auf, etwas, was auch nicht alltäglich ist.

Er bietet uns Wasser an, das er reichlich mit hat. Für sonstiges muss man selbst vorsorgen, aber das wussten wir ohnehin schon zuvor.

Geret fragt uns, wie wir es jetzt handhaben möchten, denn so wie die Tour für uns gebucht wurde, war das nicht OK. Wir müssten hier vor Ort pro Person $ 75 bezahlen.
Er würde die Tour natürlich mit uns fahren, möchte aber dazu noch extra unser Einverständnis und vor allen Dingen das Geld.

Ähem, wie bitte

Er meint, wir sollen mit jenem oder jener telefonieren, der oder die die Tour gebucht hat.
Daraufhin entfernt er sich etwas und Michi wählt Tracy's Handynummer Zuerst hebt sie nicht ab – Kunststück, sie ist ja in der Schule. Kurz darauf probiert er es ein zweites Mal und sie geht dran. Welch ein Glück! Ehe Michi etwas sagen kann, plaudert sie ganz aufgeregt: Es sei mit der Tour alles in Ordnung, nur habe sie uns zuviel Geld abzogen, weil die Tour nicht kürzer als 24 Std. im Voraus gebucht werden dürfe. Wir bekommen daher Geld zurück gebucht und sollen zu diesem Zweck, wenn wir von Lana'i zurück sind, umgehend zu ihr kommen, damit sie zurück buchen kann.

Na, wenn es sonst nichts ist!
Michi bedankt sich, wir gehen zu Geret hinüber und sagen ihm, es kann los gehen, es ist alles geklärt.

Wir steigen ins Auto und fahren die Manele Rd. (= 440), eine geteerte Straße, nach Lana'i City.

Das Auto, das Geret fährt, ist ein 7-Sitzer, natürlich klimatisiert, hat Reifen mit sehr gutem Profil, Ledersitze und überhaupt vollen Komfort.

Geret selbst ist auf Lana'i geboren und aufgewachsen.

 

Wissenswertes, das uns Geret über Lana'i erzählt

Die Insel Lana'i ist 18 Meilen lang und 13 Meilen breit. Moloka'i, Lana'i und Maui bilden das Maui County. Lana'i hat im Moment 3.100 Einwohner.

Die höchste Erhebung ist der Lana'ihale mit 3.366 Feet. Dieser ist über den Munro Trail zu erreichen, was aber wettertechnisch nur an wenigen Tagen des Jahres möglich ist. In dieser Gegend regnet es sehr viel, der Munro Trail ist eine ungeteerte Piste und wird bei Regen zu Schmierseife.

Lana'i hat 14 Kirchen, alle von verschiedenen Konfessionen.
Allein auf dem Stück von Lana'i City Ortsbeginn bis zum Platz fahren wir bereits an vier Kirchen vorbei. Andere können wir nicht als Kirche identifizieren, Geret macht uns aber darauf aufmerksam, dass dies auch Kirchen sind.

Es gibt nur eine einzige Tankstelle. Sie hatten zwei, aber eine schloss vor einiger Zeit.

Es gibt fünf Restaurants, drei Markets, wo es von allem ein bisschen gibt, ein Community Center, zwei Banken, ein Hospital, eine Fire Station, ein Ministration Building sowie eine Library für die zwei Hotels, achja, eine Police Station gibt es auch sowie ein Community Art Center und ein Maui Community College, das Fitness Center muss auch erwähnt werden. Hier gibt es u. a. die Möglichkeit, Tennis zu spielen, zu schwimmen oder Softball zu spielen.

Es gibt eine Vorschule und insgesamt rund 600 Studenten.

Wenn Kinder die Schule beendet haben, können sie es nicht erwarten, von Lana'i wegzugehen. Auch Geret ist sofort danach aufs Mainland gegangen und zwar für 18 Jahre. Er ist aber sehr froh, dass er zurück gekommen ist, da ihm Lana'i weitaus besser gefällt. Manch andere, die Lana'i verlassen haben, kommen aber höchstens zu Besuch nochmal zurück.

Wenn Lehrer vom Festland hierher kommen, brauchen sie kein Auto, da alles eng beisammen liegt.

Lana'i hat die niedrigste Arbeitslosenrate, jeder der Arbeit möchte, bekommt eine, die Company sorgt dafür.

Ursprünglich lebten die Leute auf Lana'i vom Ananasanbau Da diese Zeit längst vorbei ist, arbeiten sie nun entweder in den Resorts oder für die Lana'i Company.

Dort, wo heutzutage der Koele Golf Course ist, war früher ein großes Ananasfeld.

Die Ananaspflanzen wurden auf umgepflügten Erdbahnen gesetzt. Es wurden zuerst schwarze Plastikbahnen, ca. 1,5 m breit, hunderte Meter lang, am Boden aufgebreitet. Dann ein Stück Boden ohne Plastikplane, dann wieder mit Plastikplane usw. Die Ananas wurde zickzack gesetzt und mit dem Setzen der Ananas wurden auch die Planen befestigt. Die Plastikbahnen waren dazu gedacht, das Austrocknen des Bodens zu verhindern.

Unter der Plane waren Bewässerungsschläuche verlegt. In den Jahren des Ananasanbaus hat man immer wieder die Optimierung der Bewässerung versucht und am Ende zeigte sich, dass die Tropfbewässerung die Beste ist. Sprühanlagen von außen seien sehr aufwendig und verbrauchten unsinnig viel Wasser.

Wenn eine Ananas das erste Mal angebaut wird, benötigt sie ca. 15 bis 18 Monate, bis die Frucht reif zur Ernte ist. Ein Ananasfeld "lebt" ca. fünf bis sechs Jahre.

Nach der ersten Ernte, hier waren die Ananas am größten, kam noch eine zweite, dritte und vierte Anpflanzung am selben Feld. Bei der vierten Anpflanzung war die Ananas schon ziemlich klein. Die fünfte Generation hätte man noch verwenden können, aber die Früchte waren fast winzig, sodass man brannte die Felder mit dem Plastik und auch den Bewässerungsschläuchen abbrannte. Die Asche wurde in den Boden eingearbeitet. Dann wurde das Feld für das darauf folgende Jahr hergerichtet.

Im Sommer wurde die Ananas geerntet, das dauerte insgesamt drei Monate. Leute von überall, von anderen Inseln, Kinder, Jugendliche usw., alles wurde zusammen getrommelt.
Sie wurden in der Nähe von Lana'i City in kleinen Häusern unterbracht. Dies war fast eine kleine Stadt. Dort gab es auch Shops nur für diese saisonale Tätigkeit.

Als die Company mit dem Ananasanbau aufhörte – und das war beinahe schlagartig - wurde das Plastik nicht mehr verbrannt, der Wind hat die Planen zerfetzt und überall hingetragen, deshalb sind auf vielen Straßen schwarze Plastikfetzen zu sehen.

Es ist in der Globalisierung weitaus billiger, Ananas in Drittländern anzupflanzen, als Arbeiter von Drittländern nach Hawai'i zu bringen und dort entsprechend zu bezahlen. Das würde auf Hawai'i weitaus mehr kosten.

Früher wurde auch Zuckerrohr angebaut, aber Zuckerrohr benötigt enorm viel Wasser. Es drang immer wieder Meerwasser in die Brunnenanlagen ein. Die Company wusste dies jedoch, da genau zu diesem Zeitpunkt der Zuckerrohranbau beendet wurde.
Dem Zuckerrohr wäre aber ohne Wasserproblem ein ähnliches Ende beschert gewesen wie dem Ananasanbau.

George Munro war im frühen 19. Jahrhundert ein Ranchman der Robinsons. Diese ließen zwei Hotels erbauen, außerdem Golfplätze und 98 % von Lana'i ist Privatland, das hier allgemein die Bezeichnung "Lana'i Company" trägt.

Das, was heute Lana'i ausmacht, ist alles der Murdock Company zu verdanken. Murdock hat ein großes Herz für die Insel und für die Anliegen der Bewohner.

Murdock hat zwei Söhne und da er 86 J. alt ist, möchte er langsam daran denken, sein Erbe weiter zu geben. Ein Sohn hatte einen tragischen Autounfall und kam dabei ums Leben und der jüngere Sohn – nun ja, er sei noch nicht ganz reif, wie es Geret ganz vorsichtig ausdrückt. Er hofft, dass der gute alte Murdock anderweitig vorgesorgt hat.
Hinter allem ist die Company, sprich Murdock, dahinter, inklusive vieler Feste, wo wiederum alles die Company macht. Es ist eine große Community.

Die Company nimmt auch sehr großen Einfluss darauf, welche Firmen dort überhaupt zu einem Auftrag kommen. Die Company ist auf Lana'i mehr als der Staat, es ist mehr wie ein Königreich. Es funktioniert so, wie es der König (= Murdock) anschafft und es besteht die Gefahr, dass das Königreich nach dem Tod von Murdock zerfallen könnte.

Die Company möchte eine Windfarm, bestehend aus 200 Windrädern, errichten und viele Bewohner von Lana'i sind dagegen. Die Energie, die die Windfarm erzeugen würde, wäre nämlich nicht für Lana'i (so viel würde Lana'i überhaupt nicht brauchen), sondern die Energie soll an O'ahu verkauft werden – Lana'i würde aber durch die Windräder verschandelt werden.
Ein einzige Windgenerator würde genügen, um die benötigte Energie für ganz Lana'i zu erzeugen!!
O'ahu wiederum braucht Energie, will aber die Windräder nicht auf ihrer Insel aufstellen lassen.

Andererseits ist die Pacific Whale Foundation gerade dabei, Unterseekabel zu verlegen, um die Ölversorgung auf O'ahu unabhängiger zu machen. Die Windfarm soll in der Nähe der Garden of the Gods errichtet werden. Dort geht, wie wir selbst bemerkt haben, ein äußerst starker Wind.

Es wird befürchtet, dass durch die Windfarm viele Vögel getötet werden.

Offenbar scheint man sich im Moment der Widerstand der Bewohner von Lana'i entgegen zu setzen.

Auf den Zäunen der privaten Häuser sind Schilder zu sehen, einerseits entgegen der Windräder, andererseits für die Windräder.

Die Company versuchte auch, mit Solarenergie etwas zu tun. Das ist an jener Stelle, wo vor zwei Jahren ein großes Feuer war. Dort ist durch eine herunter gefallene Stromleitung ein Kurzschluss entstanden, das Buschland begann zu brennen und konnte nicht gestoppt werden. Es musste auch Helicopter von den Nachbarinseln eingesetzt werden.
Die Company hat jedoch alles mobilisiert, um die Flammen einzudämmen, aber das Resort musste evakuiert werden, da das Feuer sehr nahe war.
Knapp bevor die Fähre mit den Evakuierten ablegen wollte, war das Feuer unter Kontrolle.

 

Sehen wir uns ein bisschen Lana'i an und nochmals Achtung! Jetzt geht die Fotoflut los

Entlang der Manele Rd. wachsen sehr viele Keawe Trees.

Geret fährt mit uns durch das Ortszentrum von Lana'i, ich fotografiere aus dem Auto heraus.

Das erste Hotel auf der Insel ist das Hotel Lana'i. Es hat zehn Räume, ein Cottage und wurde 1923 eröffnet. In der Zwischenzeit wechselte immer wieder das Management.
Gäste von anderen Resorts kommen gerne hierher, manchmal sogar nur für eine Nacht.
Hier ist auch das beste Restaurant der ganzen Insel. Am Abend ist es ohne Reservierung fast nicht möglich, einen Platz zu bekommen.
Am Nachmittag wird die englische Tradition hochgehalten, dann gibt es "high tea", also die britische Tea Time.

Geret zeigt uns den ältesten Baum auf der Insel, eine Norfolk Tanne, die sehr groß war. Bei einem Sturm wurde der obere Teil abgerissen. Diese Tanne sei jetzt aber trotzdem noch immer die größte und steht in Lana'i City im Zentrum der Stadt beim Park.

Wir fahren zur Lodge at Koele, hier gibt es einen Wanderweg zum Munro Trail, diesen Trail sieht man auch. Zur Lodge gehören auch die Koele Stables.

Wir lassen Lana'i City hinter uns und fahren den Kanepu'u Hwy. entlang, wo wir in weiterer Folge zum "Garden of the Gods" kommen werden.

Auf dem linken Foto unterhalb sieht man die Plastikreste des früheren Ananasanbaus.

Der Kanepu'u Hwy. ist an einigen Stellen so schmal, dass zwei Autos nicht aneinander vorbei kommen. Es gibt auch etliche steile Passagen. Es handelt sich um roten, staubigen Boden, der in Verbindung mit Regen zu Schmierseife wird. Des öfteren mussten schon Touri-Autos heraus gezogen werden.

Das Gebiet ist jenem der Wai'anae Mountains auf O'ahu ähnlich.

Auch auf Lana'i ist die "lantana plant" sehr verbreitet. Sie sehen mit ihren orangefarbenen Blüten zwar recht schön aus, aber sie sind vielfach unbeliebt, da sie alles überwuchern. Diese Pflanze hat auch Dornen.

Geret erzählt, dass er – ohne sie gepflanzt zu haben – plötzlich drei solcher Lantanas in seinem Garten hatte. Bisher versucht er erfolglos, die Pflanze loszuwerden, alle Versuche schlagen fehl, auch Unkrautvernichtungsmittel helfen nicht. Er mäht sie jetzt nieder, mehr kann er nicht tun, er muss damit leben.

Am Weg zum "Garden of the Gods" sehen wir einen Baum, der direkt neben der Straße steht, es ist eine Art Nadelbaum, mit sehr feinen kurzen Nadeln, der einzige Baum dieser Sorte auf Lana'i, vielleicht sogar auf ganz Hawai'i. Es ist eine chinesische Tanne, eine sehr seltene Pflanze. Man ist erst vor sechs Monaten dahinter gekommen, welch ein Baum dies ist. Man nimmt an, dass den Baum ein chinesischer Siedler mitgebracht und gepflanzt hat.

Nach einiger Zeit erreichen wir Keahiakawelo, also den "Garden of the Gods".

Dabei handelt es sich um einen Steingarten. Die Steine sind je nach Sonne teilweise rot, orange, gelb und auch violett, ein farbenprächtiges Naturschauspiel (am Foto rechts unten ist Geret zu sehen, wenn auch nur von hinten).

Fährt man den Kanepu'u Hwy. weiter, wird er zum Polihua Trail. An dessen Ende erreicht man einen wunderschönen weißen Sandstrand, der den Namen Polihua Beach trägt. Er ist ungefähr 100 yard breit, einige Meilen lang und ist hervorragend zum Schwimmen geeignet. Es ist allerdings ein wirklich langer Weg, um dorthin zu fahren.

Geret führt uns auch an einer shooting ranch vorbei, wo auf Tontauben geschossen wird. Es sei ein sehr beliebter Sport, weswegen auch Leute vom Festland hierher kommen.

Da es keine Alternative gibt, fahren wir auf demselben Weg zurück und kommen an einem Friedhof vorbei.

Wir erklären Geret, dass wir keine Lust auf den Shipwreck Beach haben, sondern uns die Natur interessiert. Daraufhin erklärt er sich bereit, den Munro Trail zumindest bis zum ersten View Point zu fahren. Er wisse nicht, in welchem Zustand die Piste sei, denn sie ist – zusammen gezählt – nur an 30 Tagen im Jahr befahrbar, an allen anderen Tagen wegen der Regenfälle nicht.

Also auf zum Munro Trail!

Er beginnt nördlich von Lana'i City, ist insgesamt 12,8 Meilen lang und führt auf den höchsten Punkt von Lana'i, den Lana'ihale.

Am Bergkamm, auf dem der Munro Trail verläuft, sieht man Norfolk Pinien, die ein Ranch Manager namens Munro pflanzen ließ und zwar deswegen, weil er draufgekommen ist, dass dort oben immer Nebel ist und um die Feuchtigkeit in den Boden zu bringen, setzte er die Norfolk Pinien. Daran kondensiert der Nebel, rinnt an den Bäumen entlang, rinnt in den Boden und dadurch gibt es sehr viel Wasser.
Schon damals wurde also versucht, die Wolken einzufangen, allerdings mit Bäumen.

Der Munro Trail ist großteils nur einspurig befahrbar. An trockenen Tagen wie heute ist er sehr staubig. Wir fahren durch einen Regenwald, in dem Ohia lehua, Ironwoods, Eukalyptusbäume und Pine Trees wachsen.

Nach 2,5 gefahrenen Meilen erreichen wir einen Aussichtspunkt und sehen unter uns ein Tal mit einer Piste. Geret erzählt, dass die Piste jetzt gesperrt wurde. Die Company hat Klagen bekommen, da sich jemand verletzt hat, deswegen darf niemand mehr dort fahren.

Vor uns liegt der "Grand Canyon", wie Geret das Tal lachend nennt. Es handelt sich dabei um den Hauola Gulch. Der Blick ist traumhaft schön!

An klaren Tagen sieht man von hier Moloka'i, Maui, Kaho'olawe und O'ahu. Nur Big Island und Ni'ihau können von Lana'i aus nicht gesehen werden

Rechterhand von diesem Tal ist eine große Ridge, auf der früher Zuckerrohr angebaut wurde. Auf der nächsten Ridge war die letzte Schlacht von Kamehameha dem Großen. Geret zieht das ein wenig ins Lächerliche, denn es wird zwar gesagt, dass Kamehameha die Inseln zusammen geführt habe, aber in Wirklichkeit sei es ein großes Abschlachten gewesen.
Unten am Meer hatte Kamehameha seine Ranch und verbrachte dort seine Sommerurlaube.

Weiters erzählt Geret, dass der Vog vom Pu'u O'o bis nach Lana'i zieht und manchmal sei er so stark, dass man Maui nicht sehen kann!

Geret berichtet begeistert von den beiden Golfplätzen, die angelegt wurden, auch von der Company. Auf einem der beiden Golfplätze beginnt man mit dem Abschlag weit oben im Wald und es geht 200 Fuß hinunter. In den Golfführern ist das als DIE Attraktion und liegt offenbar unter den ersten drei der Weltrangliste. Murdoch legt immer großen Wert darauf, dass alles top ist.

Auf diesem Aussichtspunkt geht ein sehr starker Wind und wir beginnen zu frieren. Da wir aber ohnehin schon genug Fotos und Filmmaterial haben, steigen wir ins Auto und fahren zurück.

Wir fahren anschließend ein Stück auf der Keomuku Rd. und zwar so lange, bis wir zum Shipwreck Beach (Kaiolohia auf hawaiisch) sehen. Geret will es sich nicht nehmen lassen, ihn uns wenigstens von hier oben zu zeigen.

 

Den Namen Shipwreck Beach bekam der Strand deswegen, da die Küste davor ein seichtes Korallenriff ist und zahlreiche Schiffe zum Stranden brachte. Ein deutlich sichtbares Zeichen ist der verrostete Öltanker aus den 1940er Jahren, namens Liberty.

Leider neigt sich die Tour ihrem Ende zu, an einigen Häusern und schließlich auf der Manele Rd. (= 440) fahren wir Richtung Hafen.

Geret fährt mit uns zum Schluss zum Strand, auf dem oberhalb das Manele Bay Resort steht, es ist aber nicht der Manele Beach, sondern der Hulopoe Beach Park.

Hier ist das beste Schwimm- und Schnorchelgebiet von ganz Lana'i. Der Beach Park verfügt auch über Picknicktische, Barbecue Grills, Toiletten und Duschen.

Nun wickeln wir das Geschäftliche ab: $ 75/Person, Michi gibt ihm $ 20 tip.

Geret geht noch ein Stück mit uns nach vorne.

Er zeigt uns einen schönen Fotospot, den Puu Pehe, auch Sweetheart Rock genannt.

Wir sehen auch einen natural arch.

Er zeigt uns einen tide pool. Das Wasser darin sei sehr warm und für Anfänger das richtige Becken zum Schwimmen. Weiter draußen kann die Strömung sehr gefährlich sein. Viele Leute übersehen dies und haben dann Müh und Not, dass sie wieder heraus kommen.

Ein Jugendlicher (einheimischer) war so leichtsinnig, es wurde ihm dabei das Genick gebrochen, seither fährt er im Rollstuhl. Der Jugendliche habe sich aber trotz Rollstuhl gut erholt, ist überall auf der Insel mit dabei uns lässt sich nicht unterkriegen.

Geret erzählt, dass er begeisterter Angler und Taucher ist. Wenn man will, kann man sich heute noch gut vom Meer und von dem, was man anbaut, selbst ernähren. Man sieht auch an schönen Tagen das Riff durch die Meeresoberfläche leuchten. Wenn die Wetterbedingungen gut sind, sieht man an manchen Tagen Leute, die auf dem Riff gehen und nach Octopussen suchen. Sie haben einen Speer, mit dem sie in die Löcher des Riffs hinein stochern und somit den Octopus ärgern und wenn dieser mit seinen Fangarmen den Speer umarmt und versucht, zu attackieren, können sie ihn an diesem Speer hochziehen.
Wenn er solch einen frischen Octopus fangen kann, ist er selig. Seine Frau kocht den Octopus in Rotwein, er selbst bereitet eine besondere Sauce zu und er könnte theoretisch den ganzen Octopus alleine essen, was die Familie aber nicht zulässt

Weiters erzählt Geret, wenn es nachts dunkel wird und die Wolken die Sterne abdunkeln, wird es auf Lana'i dermaßen schwarz, dass man es sich nicht vorstellen kann.

Der Konstrukteur der Solarfarm hat ein Mountainbike und ist eines Nachts die Straße unbeleuchtet hinunter gefahren, unten waren Jugendliche, die ihr Auto an der Seite abgestellt hatte. Er fuhr mit dem Mountainbike darauf, da er das Auto nicht sah und stürzte so schwer, dass er in den Armen der Jugendlichen verstarb. Es war ein traumatisches Erlebnis für Lana'i City.

Geret erzählt auch, dass einmal ein Tourist mit einem Jeep von der Piste abgekommen und in einem Loch im tiefen Gras stecken geblieben ist. Durch die Hitze des Motors begann das Gras und schließlich der Jeep zu brennen. Der Tourist verließ rasch das Auto und rief 911 an. Die Feuerwehr war schnell vor Ort, das Auto ist jedoch ausgebrannt. Man konnte später nicht einmal die Autofarbe erkennen.

Michi fragt Geret, wie sie denn früher auf Lanai'i herum gekommen sind, denn so viele Autos gab es damals noch nicht. Geret erzählt, dass sie damals viele Willy's Jeeps hatten, fast jede Familie hatte einen. Das sind 3-Gang 4-Zylinder Jeeps, die überall hinaufgekommen sind, sie waren unheimlich geländetauglich.

Damals durften sie mit 15 J. den Führerschein machen und er kann sich erinnern, dass seine Mutter an dem Tag, an dem er 15 Jahre alt wurde, mit ihm zur Polizeistation gefahren ist und den Antrag geholt hat. Er bekam auch ein kleines Büchlein mit, in dem er ein wenig gelesen hat. Diesen Antrag füllten sie dann aus und am Abend musste er ein kleines Stück mit dem Auto auf- und abfahren, das war's dann und er hatte den Führerschein. Allerdings konnten damals mit 11 Jahren schon alle Auto fahren.
Die Unfallrate damals und auch heute ist bei den Jugendlichen höher.

Geret zeigt uns auch die Stellen, wo er sich als Kind aufhielt, wo er spielte. Er hatte kein Spielzeug, auch die anderen Kindern nicht und so suchten sie sich eben ihr Spielzeug. Z. B. bastelte er aus einem alten Fass so etwas Ähnliches wie einen Schlitten, ging einen Hügel ein wenig nach oben und rutschte, auf dem "Schlitten" sitzend, auf den Nadeln, die am Boden lagen, den Hang hinunter. Auch eine Methode

Michi gibt Geret noch den Tipp, dass die Buchungsmöglichckeiten überprüft werden sollten, da die Leute in Lahaina nichts davon wissen. Er könne aber nichts tun, das ist Sache des Managers, sagt Geret. Erst nach nochmaligem darauf hinweisen von Michi sagt Geret, es sei schon erstaunlich, aber wenn Neal (sein Manager) gut aufgelegt ist, werde er es ihm berichten.

Nun verabschieden uns und bedanken und mehrfach für die tolle Tour, eine Tour, die ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann Uns fällt auf, dass es Geret genauso viel Spaß gemacht hat wie uns

Es war eine hervorragende Tour. Vermutlich war sie auch deswegen so toll, da wir die einzigen Gäste waren und deswegen war es wahrscheinlich möglich, den üblichen Tourplan abzuändern und statt des Shipwrack Beach einen Teil des Munro Trails zu fahren.

Geret hat ein sehr umfangreiches Wissen, bis auf das, dass er bis heute den Kahili Ginger nicht kannte!! Den habe ich ihm aber erklärt und auch erklärt, wie gefährlich der Kahili Ginger eigentlich ist.

So, wir möchten nicht mit der Fähre, die in Kürze ablegt, nach Maui zurück fahren, sondern noch ein klein wenig auf Lana'i bleiben – wenn wir schon mal hier sind

Wir gehen zum Manele Bay Resort hinauf, aber die Pool Area darf man nur betreten, wenn man Gast des Hotels ist. Somit ist auch die Poolbar für uns nicht drinnen und wir möchten doch so gerne etwas Kaltes trinken.

Wir gehen ins Hotel hinein und finden ein offensichtlich verschlossenes Restaurant vor.

Ein Blick auf die Speisekarte bzw. deren Preise zwingt uns – wie von einer Tarantel gestochen – zum Umdrehen. Der allerkleinste Snack ist mit $ 34 veranschlagt.

In der Nähe des Hotelstrandes stehen einige junge Leute, grüßen freundlich und bieten Wasser an – gegen Geld, versteht sich.

Eine Gruppe von drei Damen kommt uns entgegen, eine davon ist spindeldürr und trägt eine dicke Badetasche. Einer der jungen Männer eilt herbei und fragt sie, ob er ihre Tasche tragen darf. Er schnappt die Tasche und sie stöckelt neben ihm hoch. Sie ist ca. 60 Jahre alt, aber sehr gestylt, freut sich aber sichtlich, dass ihr der junge Mann die Tasche trägt.

Es ist glühend heiß und wir gehen den an sich nicht langen Weg zum Manele Boat Harbour.

Hier gehen wir auf einen großen Picknickplatz zu, es steht auch ein großer Griller dort. Ein freundlicher Herr, der gerade beim Griller hantiert fragt uns, ob wir etwas suchen würden. Ja, wir möchten zu den Stores hinunter gehen, aber wir finden den Abgang nicht. Er erklärt uns, dass es gleich links über die Stufen hinunter geht

Im Harbor Store kaufen wir je ein Sandwich und ein Diet Pepsi mit 591 ml und zahlen $ 10,45.

Heraußen stehen Tische mit Sonnenschirmen, wir machen es uns bequem und lassen uns das Essen munden

Anschließend streifen wir im Hafengebiet umher und stellen nebenbei fest, dass unser Boot nicht um 16 Uhr, sondern um 16.30 Uhr ausläuft. Also pilgern wir ein wenig weiter und kaufen noch einmal ein Diet Pepsi

Nun sitzen wir hier am Hafen und harren der Dinge, die da kommen. Es ist sooo heiß!!

Um 16.05 Uhr läuft die Maui-Lana'i Ferry ein.

Mittlerweile ist es 16.20 Uhr und wir gehen mit sehr vielen Golfern, die nur für einen Tagesausflug hier waren, an Board

Wir sitzen am Oberdeck, entgegen der Fahrtrichtung, auf der rechten Seite. Die Sonne scheint uns ins Gesicht. Um 16.32 Uhr legen wir ab.

Es ist eine ziemlich ruppige Fahrt, obwohl nur geringer Seegang herrscht. Besonders schlimm ist es in der Mitte des Auau Channels. Michi hat leichte Probleme.

Auf der Rückfahrt kommt genau jener tätowierte junge Mann wieder heran geeilt, der schon am Vormittag mit uns nach Lana'i fuhr. Er geht in den Führerstand und spricht mit dem Captain und den anderen Anwesenden. Auf seinem Oberarm ist "Ohana" (= Familie) eintätowiert.

Nach kurzer Zeit gehen wir wegen der starken Sonne in die Kabine, dort lässt es sich gut aushalten.

Um 17.20 Uhr legen wir in Lahaina an.

Rechtzeitig kommen wir zu unserem bezahlten Parkplatz, der Parkschein läuft um 17.28 Uhr ab.

Wir tauschen die Wanderschuhe gegen Flip Flops und fahren auf den 3-Stunden-Parkplatz, der nur ca. 50 m entfernt ist.

Dann gehen wir zu Tracy, die aus allen Wolken fällt, weil wir jetzt erst kommen. Sie ist richtig nervös und hatte Bedenken, dass sie uns das Geld nicht zurück geben kann.

Wir versichern ihr ungezählte Male, dass wir eine wundervolle, traumhafte Tour hatten.

Ich frage sie, ob ich Interessierte an sie verweisen darf und sie gibt mir ihre Visitenkarte. Ich darf per PN übers Forum oder Mail ihre Email-Adresse weiter geben und die Leute dürfen sie direkt anmailen.

Schließlich bucht sie uns das zuviel Gezahlte auf die Kreditkarte zurück, jetzt stimmt alles.

Unter dem Strich kann ich sagen, dass wir heute einen Ausflug nach Lana'i unternommen haben, den es nicht gibt, da man ihn nicht buchen kann und da man ihn nicht buchen kann, war er billiger und dazu war er wunderwunderschön! Es war auch sehr informativ und familiär.

Um 18 Uhr gehen wir ins Swiss Café. Michi bestellt einen doppelten Espresso , ich trinke nur ein Diet Coke

Wir reden über Tracy, ihren Chef und die wunderbare Tour und ziehen dann in Richtung Auto.

Wir gehen auf der Front Street entlang und ich muss wiederum sagen: Lahaina muss man gesehen haben, aber nicht unbedingt die Läden, obwohl diese natürlich auch dazu gehören, aber schon alleine das Publikum ist sehenswert.

Ein Tourist mit grellblauen Socken und schwarzen festen Schuhen und kurzer Hose – ein Anblick für Götter!

Beim Auto angekommen verspeisen wir Bananen und beginnen auf der Rückfahrt um 18.40 Uhr mit der Überlegung des morgigen Programmes. Es ist nicht ganz einfach, da ich auch Koffer packen muss

In Kahului gehe ich alleine zum Foodland hinein, schnappe eine Streichwurst, ab zur Kassa und mit der Maika'i Card spare ich 50 Cent.

Um 19.25 Uhr stellen wir das Auto am Hotelparkplatz ab.

Wir überlegen kurz wegen einer Pupu Plate im Maui Beach Hotel, das direkt neben unserem Hotel steht, aber dort wird um 20 Uhr das Buffet abgeräumt, den Stress tun wir uns nicht an

Im Zimmer bereite ich unser Abendessen zu, das gut schmeckt

Spät, sehr spät, nämlich um 1 Uhr, gehen wir ins Bett