Aloha

Der Hana Highway beginnt in Kahului und ist zunächst ein monoton wirkender Highway, wobei man sich die Frage stellt, weshalb er jemals so berühmt werden konnte. Berühmt ist aber nicht der Hana Highway, sondern die Hana Road.


Berühmt wurde die Hana Road, da sie an der Ostküste entlang durch den Regenwald führt. Die Hana Road ist knapp 68 Meilen lang und hat über 600 Kurven sowie 56 nur einspurig befahrbare Brücken. Ich möchte nur nebenbei erwähnen, dass ich noch nie nachgezählt habe

Klickt auf die Fotos zum Vergrößern.

Da es auf dieser wunderschönen Strecke auch einiges zu sehen gibt, ist eine frühzeitige Abfahrt von Kihei (entsprechend früher, wenn man an der Westküste einquartiert ist) nötig, um die Schönheit der Gegend ausgiebig genießen zu können.
Dazu kommt, dass vormittags die Ostküste von der hoffentlich scheinenden Sonne angestrahlt wird, nachmittags ist hier Schatten, was für Foto- und Videoaufnahmen nicht so günstig ist.

Manch einer von euch wird sich vielleicht die Frage stellen: Darf ich mit einem Mietauto über die Südroute (Pi’ilani Hwy.) nach Kihei oder wohin auch immer fahren?

Antwort: Ja, man darf, ABER man hat auf den 5 nicht asphaltierten Meilen am Pi’ilani Hwy. KEINEN VERSICHERUNGSSCHUTZ!

Üblicherweise sind diese 5 Meilen trotzdem kein Problem, sieht man davon ab, dass sie ziemlich ruppig ist. Aber selbst Cabrios sah ich dort schon mehrfach fahren.

Es kann sich aber sehr rasch ein Problem ergeben, nämlich dann, wenn es zuvor geregnet hat oder man selbst in den Regen kommt. Dann wird der Untergrund auf diesen Meilen zur Schmierseife und die Schleudergefahr ist nicht zu unterschätzen.

Wir sind diese Umrundung (oder auch in der Gegenrichtung) schon zig-fach gefahren, ein Mal sogar mit einer Harley Davidson, aber wir hatten nie Probleme.
Vorsicht ist auf jeden Fall geboten!

Wichtig: Einige Wasserfälle liegen auf Privatland, das häufig EMI gehört (= East Maui Irrigation Company). Entsprechende Schilder mit „no trespassing“ etc. sind aufgestellt, teilweise wurden Zäune errichtet, die jedoch von Unbelehrbaren niedergetrampelt wurden.

Meine Bitte: Respektiert Privatland! Die Hana Road hat so viel Schönes außerhalb von Privatland zu bieten, das sollte wirklich genügen.

Und jetzt geht's los

Unser erster Stopp ist in Pa’ia. Wer vergessen hat, in Kahului zu tanken ist gut beraten, es in Pa’ia zu tun, denn dann folgt die lange Durststrecke bis Hana, auf der es keine Tankstellen mehr gibt.

Pa’ia ist ein kleines Aussteigerdorf, das nichts Besonderes zu bieten hat und trotzdem anziehend wirkt. Ein kleiner Spaziergang durch die Straßen von Pa’ia ist allemal lohnenswert, eventuell verbunden mit einem kühlen Getränk oder einem kleinen Imbiss, wo man nebenbei dem Treiben ein wenig zuschauen kann.

Seht euch die Ampel in Pa’ia an! Nein, sie sieht auch nicht anders aus als andere Ampeln, aber sie ist für die kommenden mehr als 100 Meilen die letzte Ampel, wenn man nach Hana weiter südwärts und dann westwärts/nordwärts Richtung Kula fährt.

Wir möchten weiter und parken uns kurz vor dem MM 9 linkerhand am Parkplatz des Ho’okipa Beach ein. Nun stehen wir an DEM Windsurf Spot der Nummer Eins der gesamten USA – nicht der Welt, wie vielfach zu lesen ist. Ab 11 Uhr vormittags zeigen die Windsurfer ihr Können, auch wenn sie oftmals lange auf „ihre“ Welle warten müssen.

Wenig kurvenreich und immer noch gut ausgebaut fahren wir ostwärts weiter. Wir lassen Pauwela und Kui’aha hinter uns und kurz nach dem MM 16 endet der Hana Hwy.

An der Kreuzung Hana Hwy. / Kaupakalua Rd. steht der MM 0, das ist der Beginn der eigentlichen Hana Rd., die die Nummer 360 trägt.

Ab jetzt wird es wildromantisch, rings herum ist alles üppig grün. Es wachsen Tulpenbäume, Strelizien, Kahili Ginger, Bambus – es ist ein Traum!

Beim MM 2 steht ein Obststand, der zum Kauf von Vitaminen einlädt. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Auch banana bread ist meist erhältlich. Links neben dem Obststand geht es zu den Twin Falls.

Die Hana Road ist direkt in den Berg geschnitten, wie man vor und nach den vielen Haarnadelkurven sehr gut erkennen kann.

Zwischen MM 9 und 10 ist der Trailhead zum Waikamoi Nature Trail. Für den kürzeren Trail benötigt man 30 Minuten, für den etwas längeren Trail ca. 1,5 bis 1,75 Stunden.

Zwischen MM 10 + 11 ist rechts die Zufahrt zum Garden of Eden.

Es ist Eintritt zu bezahlen. Garden of Eden ist ein sehr gepflegter botanischer Garten mit zahlreichen Aussichtsplattformen, die teilweise auch zum Meer gerichtet sind, ebenso zum Wasserfall. Es gibt Sitzmöglichkeiten und Picknicktische.

Auch gibt es zahlreiche Trails, es ist ein ganzes Trailsystem. Bei schönem Wetter kann man hier einen halben Tag verbringen.

Es gibt kein Restaurant, aber Toiletten, die mit Kane (Mann) und Wahine (Frau) angeschrieben sind.

Auch gibt es einen Teich, die Tiere kommen rasch angeschwommen und betteln um Fressen.

Nachfolgend weitere Fotos vom Garden of Eden:

Nicht innerhalb des Garden of Eden, aber beim Hinausfahren, kurz bevor man auf der Road to Hana ist, gibt es das Garden Gourmet Café. Laut Info-Tafel gibt es Ice Cream, BBQ-Pizza, Smoothies und Coffee.

Anschließend geht es weiter, vorbei an zahlreichen Wasserfällen, die je nach Jahreszeit und vorausgegangenen Niederschlägen unterschiedlich viel Wasser führen.

Zwischen den MM 17 und 18 geht linkerhand die ausgeschilderte Abzweigung zur Ke’anae Halbinsel weg (= Ke’anae Peninsula Road).

Foto aus der Gegenrichtung aufgenommen

Bei der rechterhand befindlichen Imbissbude, die auch überdachte Sitzplätze und Tische hat, machen wir Rast.
Großartiges darf man sich von der Imbissbude nicht erwarten, aber Eis und kühle Getränke gibt es immer, Sandwiches und Snacks ebenso.

 

Doch wir möchten zum Strand und fahren daher noch ein wenig weiter die Ke’anae Peninsula Road entlang, bis zu ihrem Ende.

Der Strand besteht nicht aus Sand, sondern Lavasteinen. Die Brandung ist meist ausgezeichnet und das Wasser spritzt oft meterhoch in die Luft.

Kleiner Tipp am Rande: Es gibt auch WC’s hier.

Wieder zurück auf der Hana Road sehen wir zwischen dem MM 19 und 20 einen sehr populären Wasserfall: Upper Waikani Falls, auch Three Bears Falls genannt.
Zwischen MM 25 und 26 ist links die Abzweigung zur Nahiku Rd. (sorry für die sehr schlechte Bildqualität, ich schoss das Foto aus dem fahrenden Auto, die Seitenscheibe war geschlossen).

Auf diesen 2,5 Meilen bis zum Meer fährt man wie im Paradies. Die Bäume bilden Tunnel über der Straße, es ist wildromantisch schön! Die maximale Geschwindigkeit sind 15 mph und es gibt zahlreiche Bumps.

Ziemlich zu Beginn ist in einer starken Rechtskurve eine Höhle. Kurz darauf ist links ein Blumenstand.

Und nun lasse ich wieder einige Fotos sprechen.

Es wimmelt nur so von Moskitos, schneller, als einem lieb ist, sind sie im Auto.

Es gibt immer wieder wunderschöne tropische Blüten zu kaufen, das Stück für $ 1,-. Dann steht ein Schild „Desserts ahead“ und es gibt einen Stand mit der Aufschrift „Hot Coffee“, anscheinend wollen einige Anrainer ein wenig Nutzen aus den Touristen ziehen, was ich auch in Ordnung finde.

Ein Traum sondergleichen! Die Nahiku Road ist jede Meile wert. Red Ginger, Red Ti, White Ti und sonst noch alle möglichen Pflanzen wachsen hier, einfach nur herrlich!

Vor dieser One Lane Bridge ist Schluss, aber hier darf man nicht mehr weiter fahren. Sehr schade, früher durfte man bis zum Meer fahren.

Auf demselben Weg geht es wieder zur Hana Road zurück.

Nach dem MM 31 ist linkerhand die Ulaino Road, in die wir einzweigen. Bald darauf ist die Ka’eleku Cavern, auch Hana Lava Tube genannt, erreicht.
Früher konnte man an einer geführten Tour teilnehmen, was wir schon gemacht haben und der Besitzer der Cave, Chuck, war unser Tour Guide. Einen besseren kann man sich nicht vorstellen. Leider sind seit einigen Jahren geführte Touren nicht mehr verfügbar, die Cave kann nur mehr im Rahmen einer self guided Tour besichtigt werden. Der Besuch ist trotzdem sehr lohnenswert.

Wieder zurück auf der Hana Rd. ist bald nach dem MM 32 linkerhand der Wai’anapanapa State Park mit dem Wai’anapanapa Black Sand Beach. Schon von oben sieht man die Cave, die Frischwasser enthält.
Diesen kleinen Abstecher sollte man sich nicht entgehen lassen.

Nun geht es Richtung Hana, wo die Hana Rd. jedoch nicht endet, sie geht noch etliche Meilen weiter.

Hana ist vom Rest Maui’s so weit abgelegen, dass die Uhren irgendwann stehen geblieben sind. Wenn jemand die Zeit hat, in Hana eine oder mehrere Übernachtungen einzuplanen, sollte er das tun. Hier erlebt man Ruhe pur, inmitten wunderbarer Natur. Hier kann man – losgelöst vom Alltag – völlig entspannen und man hat das Gefühl, in eine andere Welt versetzt worden zu sein.

Doch der kleine Ort bietet nicht sehr viel, action pur gibt es nicht.

Was Hana jedoch bietet, ist das luxuriöse und dadurch sehr teure Travaasa Hana Hotel. Touristen, die sich vom Alltagsstress erholen möchten, verbringen gerne ein oder zwei Wochen Urlaub hier und genießen die Annehmlichkeiten des Hotels.

Dem Hasegawa General Store sollte man einen Besuch abstatten, viel uriger geht es nicht mehr.

Ansonsten gibt es eine Tankstelle (nicht ganz unwichtig), ein paar weitere Gemischtwarenläden, deren Öffnungszeiten je nach Lust und Laune variieren und ein paar Bed&Breakfast. Achja, ein paar wenige Restaurants, wie z. B. das Hana Ranch Restaurant und die Souvenirstände hätte ich beinahe vergessen.

An der Hana Bay ist der Sandstrand dunkelbraun bis schwarz, da er – wie fast immer auf Hawai’i – vulkanischen Ursprungs ist. Hier kann man sich im Pazifik erfrischen und falls die kleine Theke geöffnet ist, etwas Kühles zum Trinken kaufen, meist sperrt die Theke jedoch um 5:00 pm zu.



Und nun gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Man fährt dieselbe Strecke zurück, die man gekommen ist oder
2. man fährt von Hana Richtung Süden und Südwesten am Pi’ilani Hwy. weiter.

Wofür man sich auch entscheidet – die Hana Road ist ein unvergessliches Erlebnis!