21. Februar 2016:

Als wir heute morgen aufstanden, war der Himmel zu einem großen Teil blau, nur ein paar Wölkchen zierten ihn. Ich habe seit 3 Tagen kein Router-Internet mehr, sondern kann - bis auf kleine Pausen - nur mit dem iPad lesen und in meinem Hawai'i-Forum schreiben. Mails kann ich ebenfalls keine lesen und schon gar nicht beantworten. Seit diesen 3 Tagen werden wir von Movistar mit täglichen SMS vertröstet, dass sie so rasch wie möglich den Schaden beheben - was immer "so schnell wie möglich" bei Canarios ist.

Nachdem ich gelesen habe, dass fast alle Bergstraßen wieder offen sind, holten wir unsere Winterklamotten hervor und fuhren gut gerüstet mit Fotoapparat, Camcorder und Stativ los.

Klickt auf die Fotos, sie vergrößern sich.

Dieses Foto schoss ich von unserer Dachterrasse aus, ehe wir losfuhren. Ein wenig Schnee auf der Cumbre war zu erkennen, aber wir wussten, dass sich dort oben weitaus mehr befindet.

Auf ging es Richtung Norden, wo wir ein paar Wasserfälle sahen. Beim ersten konnten wir nicht stehen bleiben, weil sich die Autos auf der Straße schon "stapelten", aber dafür bei diesem.

Leider war in Ayacata die GC 600 Richtung Roque Nublo und somit zur Cumbre gesperrt. Genau hier hätten wir fahren wollen.

Als Entschädigung folgten bald darauf zwei weitere Wasserfälle:

Dann kamen uns die ersten Autos mit Schneemännern auf der Motorhaube entgegen:

Endlich sahen wir den ersten Schnee am Straßenrand. Zugegeben - wenig, aber besser als nichts.

Und dann standen wir, wie erwartet, im Stau. Das war ein richtiger Stau, die Motoren wurden ausgeschaltet und die Leute fingen an, Schneemänner zu bauen.

Das nahm Michi zum Anlass, einen kleinen Schneemann für unser Auto zu bauern.

Zwei Autos hinter uns begann der junge Mann, die Beifahrerautoscheibe mit Schnee zu verdecken! Wir hatten einen Heidenspaß!

Damit unser Schneemann nicht ohne Schnee auf unserer Motorhaube sitzt, schmiss uns der junge Mann vom roten Auto Schnee auf die Scheibe! Selten so gelacht!

Während dessen baute dieser Teenager einen größeren Schneemann direkt neben der Straße - Zeit war ja genug vorhanden, denn fahren konnte man nicht.

Ich fotografierte in der Zwischenzeit die Autoschlange hinter uns. Unglaublich, was sich tat, aber man darf sich nicht wundern - solche Schneemengen sieht Gran Canaria wirklich sehr selten und es kam dann ja noch mehr Schnee.

Blühender Ginster im Schnee, ok, das war wenig Schnee, extrem selten ist das trotzdem, zumal der Ginster in dieser Höhenlage normalerweise erst Ende März/Anfang April blüht.

Schließlich erreichten wir Cruz de Tejeda - und den nächsten Schneemann am Auto.

Hier spielten die Kinder neben der Straße im Schnee.

Hinter der nächsten Kurve ging es weiter mit dem Stau.

Und bald darauf sahen wir richtig viel Schnee. Jung und alten "rodelten" auf allem, was sich nur irgendwie anbot - auf Boogie Boards, auf Plastiksäcken und sogar auf den großen Sonnenblenden, die man in den Autos gegen die Windschutzscheibe legt! Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.

Die Stürme der vergangenen Tage haben in dieser Gegend nicht nur Stromleitungen zerstört, sondern auch viele größere und kleinere Äste von den Bäumen abgebrochen.

Je niedriger wir kamen, umso weniger Schnee war vorhanden und in teilweisem Regen fuhren wir nach Hause, wo uns wieder trockenes Wetter und unsere drei Katzen als Begrüßungs-Komittee erwarteten.

Wir haben heute einiges gefilmt und ich möchte, wenn das Videomaterial entsprechend ist, einen kleinen Videoclip erstellen, was aber ein wenig dauern wird.