Dienstag, 2. 10. 2007:
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Aufstehen und frühstücken
wie immer, doch Michi schnürt es den Hals ab,
er kann sein Frühstück nicht fertig essen.
Auch nach dem Besuch in der Porzellanabteilung ändert
sich das Ganze nicht wesentlich.
Mittlerweile ist es 9.15 Uhr. Wettermäßig
sieht es besser aus. Zur Hälfte ist blauer
Himmel, die andere Hälfte ist mit düsteren
Wolken durchwachsen.
Unser ursprünglicher Plan ist, zur Polizei
zu fahren, dann auf den Haleakala, um den Halemau’u
Trail zu gehen.
Zeitmäßig sind wir spät dran,
wir werden daher eher sehen, was der Tag so bringt.
Den Halemau’u Trail hake ich insgeheim für
heute schon mal ab, wenn sich Michi nicht gut
fühlt, ist das nichts.
Also erstmal zur Polizei, schließlich sind
wir im Urlaub…
Wir bekommen den Report, auf diesem steht jedoch,
dass das Wallet und der Reisepass noch vermisst
werden. Warum waren wir am Samstag Abend auf der
Polizei, um mitzuteilen, dass wir den Pass gefunden
haben
Warum waren wir am Sonntag auf der Polizei, um
mitzuteilen, dass die Geldbörse auch wieder
hier ist
Da wir einen aktuellen Report haben möchten,
müssen wir dazu auf die andere Seite des
Polizeigebäudes, dort können wir mit
einem Officer sprechen. Er nimmt wiederum alles
Gefundene auf, schreibt es auf einen Schmierzettel.
Er notiert sich auch die Seriennummer der Kamera
und wir bekommen von diesem sehr freundlichen
Herrn noch weitere Hinweise zu den Pawn Shops.
Die Chancen, in solch einem Shop unsere Kamera
wieder zu finden, seien ziemlich gering.
Wurde die Kamera von einem Pawn Shop –
Besitzer offiziell angekauft (welcher Besitzer
eines Pawn Shops macht das schon ),
muss – theoretisch - die Kamera 60 Tage
zurück gehalten werden, erst dann darf sie
z. B. in einen Schaukasten. Theoretisch –
wirklich nur theoretisch – könnten
wir die Kamera nur „unter der Hand erwerben“.
Wir bekommen auch die Adresse des Pawn Shops in
Lahaina und auch von Kihei, doch die Chancen sind
dort nicht größer/geringer als sonst
wo. Wenn wir aber meinen, die Kamera irgendwo
gesehen zu haben, dann sollen wir – wie
auch schon der andere Officer sagte – ihnen,
der Polizei, Bescheid geben und sie greifen dann
ein.
Es gibt auch noch eine Webadresse, über
die die gestohlenen Waren bei Ebay verkauft werden,
den Laden sahen wir gestern in der Market Street.
Dies würde ohne Wartezeit, also ohne diese
60 Tage, gehen.
Wir sprechen mit dem Officer auch darüber,
dass wir uns bei Curley’s Fruitstand sicher
gefühlt haben, ansonsten unsere Sachen immer
mit uns nehmen. Michi erwähnt, dass Kahakuloa
ganz nett sei, ich funke mit meinen Worten „aber
anscheinend die Leute nicht“ dazwischen.
Daraufhin sagt der Officer „and Curley ist
one of them“. Diese Bestätigung wäre
eigentlich nicht mehr nötig, aber sie zeigt
ganz deutlich, wer Curley wirklich ist.
Ehe wir uns vom Officer verabschieden, gibt er
uns noch folgenden Tipp: „Forget the camera,
it’s gone. Enjoy the rest of your vacation“.
Nach diesem Gespräch fahren wir ins Hotel
zurück, es ist ist nun 10.30 Uhr. Draußen
ist strahlend blauer Himmel. Im Westen und auch
im Gebiet vom Haleakala sind ziemlich viele Wolken.
Wir beratschlagen, wie wir den Rest des Tages
am besten nutzen könnten.
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Um 11.45 Uhr räumen wir Rucksäcke,
Stativ usw. ins Auto, wir fahren auf den Haleakala
bis zum Halemau’u Trailhead.
Um 12.30 Uhr sind wir bei der Tankstelle in Pukalani.
Zuerst bekommt das Auto etwas, anschließend
gehen wir in den zur Tankstelle dazu gehörenden
Minit-Shop. Wir nehmen uns Kaffee.
Wie könnte es dann anders sein: Michi sieht
in der Glasvitrine bei den warmen Speisen etwas
Eigenartiges, was mich überhaupt nicht reizt,
ihn dafür umso mehr. Das Teilchen, das ihn
so anzieht, sieht fast wie ein Germknödel aus,
ist es aber nicht, auch farblich kommt es nicht
hin. Dieses Etwas, „Manapua“ genannt,
ist weiß und rosarot, seltsamerweise steht
„pork“ darunter. Es sei eine chinesische
Speise, so die Auskunft der Lady hinter der Theke.
Michis Überlegung ist, mit Chinesischem kann
man nicht viel falsch machen, mir genügt schon
der Anblick von dem rosaroten Etwas.
Auf dem einzigen Tischchen im Shop macht es sich
schon seit längerer Zeit ein Herr gemütlich,
offenbar möchte er, so wie es aussieht, dort
den Nachmittag verbringen. Daher verziehen wir uns
mit dem Manapua ins Auto. Michi probiert ein wenig
vom Manapua, er äußert sich nicht besonders
darüber, fragt mich, ob ich kosten möchte.
Was soll ich über Manapua sagen
Ich würde es nur in einem extremen Notfall
bestellen. Jedenfalls sind $ 1,59 in die Tonne gewandert.
Um 14.25 Uhr stehen wir beim Park Headquarter.
Michi zückt das Stativ, während ich mich
mit dem Fotoapparat bewaffne. |
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Eine Stunde später, bei 61°
F Außentemperatur, zahlen wir $ 10 für
den Eintritt in den National Park und erfahren dabei,
dass der Halemau’u Trailhead gesperrt ist.
Es sind dort Straßenarbeiten im Gang und das
Ganze wird bis Weihnachten dauern. Fantastisch
Ich beschwere mich mal ganz ordentlich, dass von
dieser Trailhead-Sperre nichts auf deren Website
steht. Die Dame muss sich erst erkundigen, ihre
Kollegin gibt ihr kurz darauf Bescheid: Auf der
Website steht tatsächlich nichts.
Dieser Eintritt von $ 10 gilt übrigens nicht
mehr für 7 Tage, sondern nur mehr für
3 Tage
Aber nicht nur der Halemau’u ist gesperrt,
auch der Kaupo Trail
Somit ist es unmöglich, den Sliding Sands Trail
in Verbindung mit dem Halemau’u Trail zu gehen
und andererseits ist ebenfalls unmöglich, über
den Sliding Sands Trail einzusteigen und über
den Kaupo Trail auszusteigen.
Um 13.15 Uhr stehen wir beim Leleiwi Overlook,
draußen hat es 57° F. Vom Overlook ist
nicht viel zu sehen, wir stehen zwar in der Sonne,
aber unter uns ist nichts Anderes als eine dicke
Wolkenschicht.
Gerade sind wir beim Kalahaku Viewpoint, das soll
die silver sword area sein, aber momentan kommen
die Wolken so kräftig herein, sodass wir nicht
sehr gute Sicht haben.
Beim Haleakala Visitor Center auf 3.077 m Höhe
dann der Gipfel: Es ist geschlossen
Ein Schild besagt, warum: |
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Aber ein großer
Trost: Wir haben strahlend blauen Himmel, genießen
den Aus- bzw. Einblick in den Haleakala Krater und
sehen zu, wie die Pferde gerade von ihren zukünftigen
Reitern bestiegen werden. |
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Wir fahren wieder zurück und werden
unten beim Headquarter Office einen Stopp einlegen.
Wir sind immer noch sehr verärgert, dass sich
einerseits der Preis um mehr als das Doppelte erhöht
hat und zum anderen der Halemau’u Trailhead
geschlossen ist. Von Auto parken ist schon überhaupt
keine Rede, auf der Straße darf man es nicht
stehen lassen, schon gar nicht über mehrere Stunden.
Um 15.45 Uhr sind wir im Headquarter Office.
Dort machen wir unserem Ärger Luft. Die Dame
ist offensichtlich nicht das erste Mal damit konfrontiert,
wirkt aber doch sehr gedämpft und gibt uns
eine Visitenkarte von der Parkmanagerin mit dem
Hinweis, wir sollen ihr das per Email mitteilen.
Sie – die Dame im Office – kann leider
nichts machen, außer sich unsere (und andere)
Beschwerden anhören. Wir bekommen noch den
Tipp, doch den Annual Pass zu kaufen, er würde
$ 25 kosten, gilt für alle National Parks auf
Hawai’i und ist ein Jahr gültig.
Die Lady versteht unseren Ärger, macht aber
einen Vorschlag: Wir sollen von Hosmer Grove aus
kommen, von dort aus den Supply Trail gehen, der
dann auf den Halemau’u Trail stößt.
Von Hosmer Grove bis zur Kreuzung mit dem Halemau’u
Trail wäre es nur eine Meile bzw. zwei Meilen
für hin/retour, was aber in Wirklichkeit nicht
stimmt. Ihre Meilenangabe ist falsch, es sind nämlich
über 3 Meilen mehr und noch mal 1.000 feet
zwischen Hosmer Grove und Halemau’u Trail
bergauf zu bewältigen
Ok, ich starte den nächsten Versuch, denn
schließlich steht zumindest ein Teil des Kaupo
Trails auf unserem Programm. Doch die nächste
Enttäuschung kommt Auch
der Kaupo Trail ist gesperrt, weil nämlich
der Pi’ilani Hwy. gesperrt ist. Auf einer
Karte zeigt sie uns, von wo bis wo der Pi’ilani
Hwy. gesperrt ist und nun sind wir an dem Punkt
angelangt, wo wir ihr mitteilen, dass ihre Infos
schlichtweg falsch sind
Der Kaupo Trail wäre, wenn man den Pi’ilani
Hwy. von Westen her fährt, machbar. Es hat
ja auch der Kaupo Store geöffnet, wo der Kaupo
Trail endet bzw. beginnt
Oh Mann, nennt sich Rangerin und hat null Ahnung
von nichts. Das liebe ich gerade
Ich zeige ihr auf ihrer Karte, wo der Pi’ilani
Hwy. im Moment gesperrt ist, nämlich bei der
Brücke, deren Namen ihr überhaupt nichts
sagt, davon hat sie noch nie etwas gehört.
Auch erkläre ich ihr, dass ab Mitte Oktober
die Sperre um eine Meile weiter nach Westen verlagert
wird – aber der Kaupo Trail ist deswegen noch
längst nicht betroffen
Nächstes Thema: Ich frage die Lady, warum
solch wichtige Informationen nicht auf der Website
des National Parks stehen, wenn schon seit Oktober
2006 ()
der Halemau’u Trailhead geschlossen ist. Die
Lady wundert sich und fragt, ob denn diese Info
wirklich nicht auf der Website stehen würde,
was ich verneine. Sie befragt eine Kollegin, die
guckt auf der Website nach und stellt fest, eine
solche Info steht dort nicht. Ach neeeee…..
(ein späterer Kontrollbesuch auf der Website
des Haleakala NP ergab, dass sowohl die Sperre des
Kaupo Trails als auch die Sperre des Halemau'u Trails
zu lesen war, die Website bekam also ein Update
- wenigstens etwas).
Nun interessiert mich, welche Erklärung wir
für die Sperre des Pi’ilani Hwy.s bekommen.
Dabei erfahren wir, dass der wahre Grund der Sperre
darin liegt, dass bei den Aufräumungsarbeiten
eine Rangerin, die händisch Steine zur Seite
legen wollte, von herabstürzenden Felsbrocken
tödlich verletzt wurde.
Um punkt 16 Uhr werden alle Besucher relativ unfreundlich
gebeten, das Gebäude zu verlassen, da die Dienstzeit
aus ist. Noch viel mürrischer geht es wohl
kaum…
Wir verabschieden uns und treten den Rückweg
an, um im Einkaufszentrum von Pukalani zu stoppen.
Michi entdeckt einen KFC, genau das Richtige für
unseren kleinen Hunger. Wir bestellen uns ein wenig,
bestehend aus vier chicken wings, einem kleinen
Becher Kartoffelpürree mit einer seltsamen
braunen Soße.
Nach dem Besuch beim KFC folgt Starbucks. Michi
genehmigt sich einen Capuccino, anschließend
fahren wir weiter. |
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Unser Plan für den heutigen
Abend ist – und deswegen haben wir nur eine
Kleinigkeit gegessen – dass wir uns ein „ordentliches“
Abendessen gönnen, sprich: in ein Restaurant
gehen. Wir werden jedoch etwas in unserem Vorhaben
unterbrochen, denn Michi sieht gerade, wie die „Pride
of America“ Dampf auslässt, d. h., sie
macht sich fertig für den Start. |
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Also warten wir ab, denn meistens
laufen die Schiffe um 18 Uhr aus. Und tatsächlich:
Es ist so. Ein junger Mann, der am Gate seinen Dienst
versieht, lässt uns natürlich nicht weiter
gehen, denn der Zugang zum Schiff ist bereits geschlossen.
Der junge Mann sieht zwar, dass wir nicht an Board
gehen möchten, aber Vorschrift ist Vorschrift,
da kann man nichts machen.
Wir dürfen aber wenigstens direkt neben dem
jungen Mann filmen, wir unterhalten uns auch mit
ihm und erfahren, er ist Phillipino, der seit 9
Jahren auf Hawai’i wohnt. Auf den Phillipinen
hat er schon mal auf solch einem ähnlichen
Schiff gearbeitet. Im Moment arbeitet er beim Walmart,
sein zweiter Job ist jener hier im Hafen, wo er
zwei Mal wöchentlich seinen Dienst versieht.
Sowohl der junge Mann als auch andere Angestellte
des Hafens haben, nachdem die „Pride of America“
Richtung offenes Meer gezogen wird, Feierabend.
Michi und ich nehmen uns die nicht vorhandene Freiheit
heraus und gehen hinter das Gate, auf dem ein großes
Plaket mit „no entry“ und „no
pedestrians“ befestigt ist. Von hier haben
wir eine ausgezeichnete Sicht auf das Schiff und
wir sehen auch den kleinen Schlepper, der schwerstens
„paddelt“, damit er die „Pride
of America“ endlich in die Richtung zieht.
Mittlerweile ist die „Pride of America“
so weit, dass sie selbständig den Hafen verlassen
kann. Das machen wir auch: Wir verlassen selbständig
das Gelände
Im Hotel angekommen beschließen wir, das
Abendessen im „Dragon Dragon“ in der
Maui Mall einzunehmen.
Es ist ein chinesisches Restaurant, für Kahului
wohl ein Restaurant der "Spitzenklasse".
Wenn ich mir ansehe, welche Mengen an Speisen an
andere Tische geliefert werden, bestellen wir vieeeel
zu wenig
Ich bestelle ein „sweet and sour pork“,
Michi „deep fried eggplants“. Er ist
der Freund vom Bestellen völlig unbekannter
Speisen, geht nahezu jedes Risiko ein, außer,
bei einer Speise wird Zitronengras oder Ginger erwähnt.
Bei den „eggplants“ handelt es sich
um in Scheiben geschnittene Auberginen, in einer
Soße, die wir nicht genauer definieren können.
In der Soße sind ein paar wenige Spaghetti,
möglicherweise Überbleibsel von einem
Gast vor uns, der nicht aufgegessen hat. Ist nur
eine Vermutung…
Mein süß-saures Schweinefleisch ist
wirklich sehr gut.
Nun sind wir beim Genießen unserer Speisen,
prompt wird uns die Rechnung auf den Tisch geknallt.
Michi will die Situation ausnutzen und sein Dessert
bestellen, aber das geht gerade nicht, er hat den
Mund voll und ist schließlich gut erzogen
Einige Zeit später bestellt Michi bei dem
sehr wortkargen Kellner das „Sorbet“,
wie es auf der Speisekarte steht.
Dieses Sorbet wird in einer durchsichtigen, sehr
kleinen Glasschale geliefert. Die Glasschale zeigt
deutliche Spuren alter, verkrusteter Speisen. Und
das „Sorbet“ ist nichts Anderes als
1 ½ Esslöffel in die Glasschale geworfenes
Eis – mehr nicht.
Kurz darauf kommt die korrigierte Rechnung und
wir überlegen wegen des Tips.
Hmmm… Die Speisen waren gut, die Bedienung
ist vorhanden, wenngleich sehr wortkarg, eher unfreundlich.
Teller, die man an den ohnehin sehr kleinen Tischen
nicht mehr benötigt, werden nicht abgeräumt,
sondern stehen gelassen, es gibt nie die Frage,
ob man noch etwas haben möchte…
Wir schmunzeln über dieses „erstklassige
Restaurant“ in Kahului, das muss man mal erlebt
haben.
Für die erwähnten Speisen zahlen wir
$ 31.15, das ist wirklich sehr preisgünstig.
Auch wenn ich jetzt über das Restaurant etwas
gelästert habe – in Kahului gibt es wohl
kaum etwas Besseres.
Zurück im Hotel wird der übliche technische
Krimskrams erledigt und ich tippe ein wenig beim
Reisebericht weiter. Ich komme damit immer mehr
ins Hintertreffen. |
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