Samstag, 27. 10. 2007:

Um 7 Uhr läutet der Wecker.
Nach der Morgentoilette frühstücken wir wie immer köstlich und sind um 8.45 Uhr wieder im Zimmer.

Michi und ich teilen uns nun die Pflichten:
Er kümmert sich um seine Zeitschriften, denn schließlich will Zeile für Zeile gelesen sein und ich kümmere mich ums Koffer- und Reisetaschenpacken für den morgigen Flug nach O’ahu.
Um 10 Uhr bin ich damit fertig.

Wir packen unsere schwarzen Rucksäcke. Die dunklen Wolken am Himmel haben sich für den Moment verzogen, es scheint sogar die Sonne, trotzdem haben wir vorsichtshalber den Regenschutz dabei.

Um 10.20 Uhr fahren wir in die Kamehameha Ave. und parken uns gegenüber des Hilo Farmers Market, der jeden Samstag ist, ein.

Hier gibt es Unmengen an Obst und Gemüse, aber auch Brot wird verkauft und sehr viele, schöne Blumen.
Von den angebotenen Gemüsesorten kenne ich sicher 80 % nicht.
Ein Stück vom Farmers Market entfernt kaufen wir in einem Laden, der sich „Touched by Angels“ nennt, Räucherstäbchen für S. auf GC.
Anschließend gehen wir zu Phoenix Rising. Dieses Geschäft befindet sich in einer Seitenstraße der Kamehameha Ave.

In diesem Laden bekommt man ausnahmslos fernöstliche Gegenstände. Die gigantische Auswahl ist wohl kaum noch zu überbieten. Übrigens ist dieses Geschäft auch in der „Bibel“ beschrieben.
Es ist alles piekfein, sauber, abgestaubt, geordnet und geschlichtet. Auch gibt es sehr schönen Christbaumschmuck, doch nirgends ist der Preis ersichtlich.
Wer Liebhaber fernöstlicher Sachen ist oder ein solches Geschenk sucht, ist hier bestens aufgehoben.

Wir ziehen in dieser momentan unbekannten Straße weiter und kommen beim „Kaykodo“ vorbei. Das war früher ein sehr gutes Restaurant, ist dzt. gesperrt und zum Verkauf ausgeschrieben.

Wir biegen nochmal in eine andere Seitenstraße ab und landen bei „Beers Coffee“ und bestellen uns zwei Espresso. Draußen beginnt es soeben zu regnen, es hält aber nicht lange an und nach dem Kaffee schlendern wir gemütlich weiter.

Das Bytes & Bits Internet Café ist nicht mehr dort, wo es einmal war, sondern es befindet sich jetzt schräg gegenüber.

Letztendlich gelangen wir wieder zum Hilo Farmers Market und gehen diesmal durch den Teil mit den Textilien. Michi kauft sich ein sehr schönes Hemd.

Anschließend lassen wir uns bei der Busstation nieder und trinken etwas. Es ist unheimlich schwül, obwohl meine Uhr nur 32° C anzeigt. Es ist fast 14 Uhr.

Um 14.10 Uhr stehen wir wieder in der Hotelgarage. Anschließend verspeisen wir am Balkon den Inhalt unserer Fischkonserven, zum Abschluss gibt es je einen Apfel.

Um 15 Uhr fasst Michi wie aus dem Nichts den Entschluss, jetzt fahren wir auf den Mauna Kea Diese Hoffnung hatte ich eigentlich schon aufgegeben, umso mehr freue ich mich.

Wir packen unsere Sachen inklusive warmer Kleidung zusammen und fahren los. Es dauert nicht lange, sind wir bereits auf der Saddle Rd.
Wettermäßig ist es alles andere als gut. Es ist sehr stark bewölt, weder der Mauna Kea noch der Mauna Loa sind zu sehen.
Gerade lese ich, von MM 19 bis 37 sind die Bauarbeiten.

Um 16 Uhr sind wir beim Pu’u Huluhulu. Zuvor durchfuhren wir eine sehr dicke Nebelwand, zeitweise sehe ich unseren Vordermann nur schemenhaft, obwohl er nicht mal 20 m entfernt ist.

Hier unten beim Pu’u Huluhulu weht ein recht frischer Wind. Viele Autos düsen vorbei.
Wir fahren in die gegenüberliegende Mauna Kea Access Rd. und hinauf auf den Mauna Kea. Ich bin trotz allem guter Hoffnung, dass wir schönes Wetter haben. Im Moment zeigt das Auto eine Außentemperatur von 54° F an.

Wir kommen im Mauna Kea Visitor Center um 16.25 Uhr an, legen eine 15.minütige Pause ein und flüchten dann. Es sind sehr viele Tourbusse unterwegs, angefangen von der Mauna Kea Tours, von der ohnehin so viel Werbung gemacht wird, als auch Jack Tours und Adventures. Mir werden nun versuchen, oben einen guten Standplatz zu ergattern.

Die gravel road ist heute in einem sehr schlechten Zustand, sodass sich unser Auto etwas plagen muss.

Um 17 Uhr sind wir bereits wieder auf dem Asphalt, der ein Stück unterhalb der Observatorien beginnt. Den Eco-Tour-Bus habe ich zuvor überholt.

Nun kommen wir zum x-ten Mal aus dem Staunen nicht heraus, obwohl wir es schon jahrelang kennen: Der grellblaue Himmel, von dem die Sonne auf uns strahlt, dazu die Mondlandschaft – es ist einfach traumhaft schön

im Hintergrund der Mauna Loa

Um 17.10 Uhr sind wir bei den Observatorien, von denen das bekannteste das Keck Observatorium ist und suchen uns einen hervorragenden Standplatz aus. Dank der frühen Uhrzeit ist das noch möglich.

Im Auto sitzend verspeisen wir einen Apfel. Der Motor läuft, sonst müssten wir einheizen, denn draußen ist es verdammt kalt. Das Auto zeigt eine Außentemperatur von 43° F an.

Um 17.45 Uhr montiert Michi den Fotoapparat auf das Stativ. Wir sind schon längst warm angezogen, Michi hat sich die Kapuze übergezogen.
Draußen steht ein Kamerateam von KTC-TV. Einer der Kameramänner hat mich mit seinem Apparat schon ins Visier genommen Ich steige nun auch aus dem Auto aus, denn jetzt wird es mit dem Sonnenuntergang sehr schnell gehen.

Die Tourteilnehmer stehen allesamt, in Parkas eingehüllt, und sehen dem Sonnenuntergang zu. Einige Leute, die mit dem PKW hochgekommen sind, bleiben im Auzo sitzen. Kein Wunder - sie sind völlig unzureichend gekleidet

Wir filmen und fotografieren wie die Weltmeister

Die Sonne geht leider viel zu schnell unter.

Um 18.30 Uhr sind wir das vorletzte Auto, das sich auf den Weg bergab macht. Das Auto zeigt 42° F an.

Um 19 Uhr sind wir in der Nähe des Visitor Centers. Dort ist nahezu alles von den Sternenguckern zugeparkt und wir stehen abseits.

Ach, es ist einfach herrlich Dieser Sternenhimmel ist unglaublich Man sieht eigentlich überhaupt nur Sterne und dafür fast keinen Himmel

Um 19.25 Uhr sind wir wieder auf der Saddle Road. Erstaunlich ist, dass kein Nebel ist, dafür nieselt es ein klein wenig. Die Außentemperatur beträgt 51° F.

Für die Saddle Rd. brauchen wir mehr Zeit als üblich. Wir legen eine größere Pause ein und genießen wiederum den Sternenhimmel, denn die Wolken haben sich in Wohlgefallen aufgelöst. Es ist unglaublich, wie viele Sternschnuppen es hier gibt

Um 21 Uhr kommen wir in der Hotelgarage an.

Punkt 23 Uhr geht Michi zur Rezeption, damit es morgen keine Verzögerungen gibt. Der an sich sehr freundliche Herr an der Rezeption erklärt ihm, das gehe erst um 00.30 Uhr, denn dann wird die Abrechnung gemacht und sagt zu Michi, er solle um 1 Uhr wieder kommen.
Michi argumentiert, er wolle nur die Frühstücke und das Telefon bezahlen, alles andere ist ja mit dem Voucher schon beglichen.
Beim Wort „Telefon“ winkt der Herr sofort ab und sagt, nein-nein, also wenn es eine Telefonabrechnung auch noch gibt, dann geht das erst ab 4 Uhr morgens
Michi gibt nicht auf und sagt, es sei nur ein einziges Telefonat, morgen konsumieren wir kein Frühstück mehr, das müsse doch zu machen sein.

Daraufhin verschwindet der Herr nach hinten, kommt nach kurzer Zeit zurück.
Ja, ok, Michi kann jetzt bezahlen, aber eine Rechnung kann er jetzt nicht bekommen, das geht erst um 6 Uhr morgens Da wird das Huhn in der Pfanne verrückt Michi erhält den Kassenbon und kommt aufs Zimmer.

Aber die Summe am Kassenbon kann doch nicht stimmen..
Nachdem mir – nachgewiesener Maßen - die besten Ideen immer auf der Toilette kommen, kommen sie bei Michi unter der Dusche
Plötzlich verlautbart er nämlich „Jetzt weiß ich, was schief gegangen ist“.
Der Cashier hat 17x Frühstück für 2 Personen berechnet und die Kosten für das Telefongespräch nach Gran Canaria hat er nicht addiert, sondert substrahiert
10 Minuten, bevor die Geisterstunde beginnt, geht Michi zum Cashier.

Nicht mal 10 Minuten später kehrt Michi stolz mit einem DIN-A-4-Zettel in der Hand zurück. Er hat – man lese und staune – jetzt schon die offizielle Rechnung bekommen, die erst in 6 Std. fertig sein sollte.
Und Michi ist verblüfft, dass der Cashier tatsächlich jedes Frühstück verrechnet hat.

Ich rechne mal nach, wie oft waren wir frühstücken… und komme seltsamerweise immer noch auf 17x Frühstück… Und wie viele stehen auf der Rechnung 16x Frühstück. Das gestrige wurde nicht verrechnet. Man könnte das jetzt als Geschenk des Hauses ansehen, weil wir sooo viele Tage am Stück hier waren und das nicht zum ersten Mal, aber um diese Uhrzeit ist Michi nicht nochmal gewillt, den Cashier aufzusuchen. Daher gehen wir um 00.20 Uhr ins Bett.