Montag, 4. Juni 2018

Der Wecker wäre zwar gestellt, aber das war völlig sinnlos, denn bereits um 4:30 weckten mich die ersten Hähne. Ich habe Mordgedanken! Sie hören einfach nicht auf, pausenlos krähen sie vor unserem Schlafzimmerfenster. Kaum halten die Hühner endlich ihre Schnäbel, fährt schon der erste schwer beladene LKW, hält vor der Kreuzung vor unserem Haus an, um dann mit lautem Gedöse wieder langsam weiter zu fahren – und das alle 10 Minuten!! Michi und ich versuchen zwar, zwischendurch ein wenig zu schlafen, aber es gelingt nicht wirklich.

Um 6:45 stehen wir entnervt auf und bereiten gemeinsam unser Frühstück zu, das wir aber beim Küchentisch genießen In dieser Zeit fahren ungezählte Erd-LKWs an unserem Haus vorbei, es ist ein Lärm sondergleichen! Auch zahlreiche Autos bremsen sich oftmals mit lautem Quietschen vor der 4-stop-Kreuzung ein, um dann mit Motorgeheule wieder loszufahren.
Wohin fahren die Erd-LKWs? Vollbeladen kommen sie von ein wenig weiter hinten, fahren bis zum Hwy. vor und fahren dort nach rechts Richtung Osten. Decken sie ein Landfill ab?
Alle paar Minuten fährt einer dieser LKWs hier.

Seltsam, weder Alana meldet sich auf meine Mail noch S. Was ist wohl los?

Ich gucke die Lava-Neuigkeiten von Big Island an. Die Lava ist bei den Kapoho Tide Pools ins Meer gelaufen, ein großartiges Juwel von Big Island ist auf einmal weg Auch einige Häuser wurden zerstört. Der aktuelle Lavafluss ist eine halbe Meile breit, die Gegend dort unten ist aber auch sehr flach.

Wir überlegen, was wir heute machen könnten. Das Wetter ist nicht berauschend. Und schon sind wir wieder bei Alana. Schließlich schreiben wir eine Mail an M. Irgendwie müssen und wollen wir doch an Infos kommen, wir machen uns große Sorgen, zumal sich auch die Tochter von Alana bisher nicht gemeldet hat.

Auf meine Bitte hin ruft Michi vom Telefon des Kala Beach House Alana an, auf ihrem Festnetztelefon kommt aber nur eine automatische Ansage. Michi greift zu seinem Handy und auf einmal hebt Alana ab! Sie haben evakuiert und waren einige Tage nicht zu Hause. Die Erdbeben sind mittlerweile unerträglich. Ihr Schwiegersohn möchte mit seiner Frau überhaupt von Volcano wegziehen.
Bezüglich Asche hatten sie bisher nur wenige Probleme, da die Trade Winds sowohl die Asche als auch das SO2 nach Westen treiben.
Michi fragt nach S. Hier antwortet A. erstaunliches. S. hatte Krebs, wurde operiert und bekam anschließend eine Chemotherapie. S. und ihr Mann sind jetzt viel auf Big Island unterwegs, dadurch ist sie von ihrer schweren Krankheit abgelenkt.
Das Telefonat mit Alana ist beendet, ich bereite Jause und Getränke zu, denn wir möchten zumindest eine kleine Wanderung unternehmen.

Um 12:10 sind wir abfahrbereit und fahren die Koke'e Rd. hoch. Schon haben wir die ersten Tropfen auf der Frontscheibe. Beim Trailhead des Iliau Nature Loop Trails regnet es stark.
Etwas später fahren wir an der Abzweigung zum Waimea Canyon Lookout vorbei und staunen nicht schlecht. Beidseits der Straße parken zahlreiche Autos. Solche Automassen haben wir hier noch nie gesehen.
Dort, wo rechts das Schild mit der Aufschrift "Koke'e State Park" steht, stehen ebenfalls zahlreiche Autos beidseits der Straße. Einfach nur unglaublich!
Nach einem kurzen Blick in die Kumuwela Rd., die schon zu Beginn sehr matschig ist, drehen wir um und fahren wieder hinunter.
Wieder am Iliau Nature Loop Trail Parkplatz sehe ich zahlreiche Glasscherben von Autoscheiben am Boden liegen! Unmittelbar neben der Straße wird in Autos eingebrochen, unvorstellbar! Und es sind viel mehr Glasscherben als je zuvor.

Am frühen Nachmittag fahren wir ein wenig durch die Nebenstraßen von Waimea und parken uns bei der Waimea Landing Recreation Area ein. Ein paar Leute sind hier. Wir verspeisen unser Mitgebrachtes und beobachten das Treiben.

Klickt auf die Fotos, sie vergrößern sich.

Dann schlendern wir ein wenig durch Waimea.


Wir gehen immer weiter und lassen uns bei der Shrimp Station nieder, da mir versichert wird, dass sie kein Soja verwenden. Sie verwenden Olivenöl zum Frittieren. Wir bestellen eine Portion Garlic Shrimps mit Pommes, es schmeckt köstlich! Es gibt nebenan auch Thai Food und fried bananas sowie shave ice.

Eine Stunde nach dem Essen bei der Shrimp Station bekomme ich akute Bauchkrämpfe. Sojaalarm! Zu diesem Zeitpunkt sind wir aber schon am Weg nach Kekaha, doch ich weiß, dass ich nicht bis zu unserem Haus komme. Ich benötige jetzt auf die Schnelle eine Toilette! Von früher weiß ich, wo sich die Toiletten im Big Save Market befinden. Dort wird mir aber erklärt, dass sie keine Toiletten mehr haben. DAS können sie mir nicht weis machen.

Ich eile zu Michi und bitte ihn, zum Wrangler nach hinten auf den Parkplatz zu fahren. Beim Wrangler weiß ich auch, wo sich die Toiletten befinden. DIE Erlösung für mich. Michi bestellt für sich einen Espresso und für mich ein Cola light , damit wir zu meiner Sicherheit noch ein wenig länger hier sitzen bleiben können. Nach einiger Zeit wage ich es und wir fahren Richtung Kekaha.

Zu Hause bereiten wir Kaffee zu und geben Eis in Schalen, damit gehen wir auf den Lanai
Es kommt ein ziemlich heftiger Wind auf. Ehe die Sonne untergeht, gehen wir die paar Meter zum
Kekaha Beach und genießen den Sonnenuntergang.

Morgen würden wir gerne einen Teil des Maha'ulepu Heritage Trails laufen. Mal sehen, ob wir wieder umdisponieren müssen, wie so oft.
Später lese ich noch ein wenig in meinem Buch

Um 1 Uhr ist Licht aus.
Sleep well