Mittwoch, 25. Juli 2018

Um 3:15 läutet Michis Phone, das ich nicht höre. Ich wache auf, weil er mich liebevoll streichelt.

Wir stehen flugs auf. Frühstück gibt es keines mehr hier im Condo, wir haben gar nichts mehr.

Um 4:20 fahren wir mit dem voll gepacktem Auto hinunter. Ich parke das Auto am 15-Min.-Parkplatz ein, während Michi zum Condo hochfährt und den Parking Pass retourniert.

Nun ab zum Airport.

Abschied nehmen von Hawai'i ist immer schwer...

Was wir derzeit nicht wissen: War das jetzt unser letzter Hawai'i-Urlaub? Die Zukunft wird es zeigen.

Noch vor dem Beginn des H 1 beginnt es zu schütten!

Um 4:50 parken wir uns bei National ein.

Wir räumen das Gepäck aus dem Auto und werfen den Autoschlüssel in die Key Box ein.

Wir laufen die paar Schritte zum Airport hinüber, lassen unsere Koffer durch den Agricultural Check und checken uns anschließend ein.

Unser Gate ist F 2. Boarding Time ist 6:10, um 7:00 soll der Start der Maschine sein.

Wir gehen durch den Security Check, wo wir verblüfft feststellen, dass nur Michi TSA Pre hat!

Daher gehe ich Richtung Ende des normalen Security Check. In der Ferne höre ich ständig jemanden "Mam, Mam, Mam" rufen, aber ich fühle mich nicht angesprochen, warum auch.

Doch das "Mam, Mam, Mam" hört nicht auf, sodass ich mich doch umdrehe, um zu sehen, was los ist. Ein Officer kommt auf mich zu und deutet, ich soll ihm folgen. Er geht mit mir an den Beginn dieser elendslangen Schlange und ich darf sofort meine Dinge aufs Band legen, es muss auch mein Laptop dort hingelegt werden. Doch ein anderer Officer am Ende des Bandes brüllt mich an "put the laptop in the bag!".

Anschließend genehmigt sich Michi ein Frühstück, ich esse dort nichts wegen Sojagefahr. Stattdessen genehmige ich mir zwei mitgebrachte scharfe Würstchen.

Bald darauf ist Boarding und schon sitzen wir auf unseren reservierten Sitzplätzen 2 A und 2 B auf der linken Seite.

Auf 1 A sitzt ein Herr, der vom Bordpersonal einen halben Sack Eiswürfel in einem Überzug erbittet und dann setzt er sich drauf.

Mit 40 Min. Verspätung heben wir ab.

Bald werden wir nach unseren Frühstückswünschen gefragt. Jedoch kommt keines der angebotenen für mich in Frage, verd..... Sojaallergie!

Meine Reisebürolady hatte extra absolut sojafreies Essen bestellt, aber mir wird gesagt, das gibt es innerhalb der USA nicht mehr, es gibt überhaupt keine special meals mehr.

Mir wird Obst und ein Joghurt angeboten.

Michi bestellt sich ein Croissant mit einem dünnen Hamburger, der nach einer Portuguise Sausages schmeckt, mit Eiweiß gestockt.

Mein Joghurt lasse ich stehen, es hat 12 g Zucker/100 ml.

Wir sehen auch den VOG von Big Island.

In der United, auch in der First, ist es eiskalt, wie immer. Nahezu alle Reisenden in unserer Umgebung, inklusive uns, sind in alles Verfügbare eingehüllt.

Plötzlich vernehmen wir einen sehr angenehmen Duft. Ich scherze zu Michi, wahrscheinlich wärmen sie jetzt Cookies in der Mikrowelle auf und just genau das machen sie! Wer möchte, bekommt ein sehr großes warmes Cookie angeboten. Michi schmeckt es hervorragend.

Landung in LAX ist um 15:10 Ortszeit Los Angeles.

Da wir First geflogen sind, dürfen wir als eine der ersten aus dem Flugzeug.

Nun müssen wir zum Tom Bradley hinüber, dafür benötigen wir 13 Minuten, aber ohne jegliche Eile.

Wir steuern den LH-Schalter an und bitten, dass unsere Bordkarten auf TSA Pre umgeschrieben werden. Dieser Wunsch wird uns umgehend erfüllt.

Damit gehen wir zum Security Check, wo wir erfahren, dass der TSA Pre-Schalter geschlossen ist.

Von dem Officer werden die wartenden Passagiere herum kommandiert, zuerst müssen alle nach links gehen, dann nach rechts, nein, dann doch wieder nach links – Gott vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun sollen. Es herrscht ein heilloses Durcheinander.

Noch ehe wir in die Business Lounge gehen, kaufen wir uns Zeitschriften für den langen Flug nach Frankfurt.

Dann fahren wir in den 6. Stock und gehen dort in die Star Alliance Lounge. Wir wählen wieder eine eigene Suite, hier ist es deutlich ruhiger als im allgemeinen Bereich.

Michi holt zwei Cola light und ich sehe nach, was es für mich zum Essen gibt. Tja, fast nichts, ein paar Sherry Tomaten, Essiggurken und kleine Stücke vom Sellerie, das war's.

Michis Essen sieht sehr lecker aus und er fragt eine Angestellte, ob es ansonsten nichts Sojafreies gibt. Das wird leider verneint.

Ich habe hier Internet, also nutze ich das kurz. Dann spritze ich uns je ein Lovenox, somit wäre das auch erledigt.

Zeitgerecht gehen wir zum Gate 56, das rasch erreicht ist. Kaum sitzen wir, müssen wir schon wieder aufstehen, da uns eine Lady für die Line zur Business Class auffordert.

Nun stehen wir dort etliche Minuten, bis das Boarding beginnt. Um 18:45 sitzen wir auf unseren reservierten Sitzplätzen 8 A und 8 C auf der linken Seite.

Ich hole meinen Voice Recorder und diktiere ein wenig.

Umgehend werden uns Getränke angeboten, wir wählen nur Wasser.

Über Los Angeles liegt eine riesengroße Dunstglocke.

Noch vor dem Start bekommen wir die Speisekarte gereicht. Ich frage nach, ob mein special meal an Board ist. Ja, es ist!

Wir machen es uns auf unseren Plätzen gemütlich und noch ehe wir rollen, ist Michi am Einschlafen.

Der Captain gibt an, dass die Flugzeit ca. 10 Stunden betragen wird.

Es ist eiskalt im Flieger!! Zum Glück haben wir hier richtig dicke Decken, die gut wärmen.
Michi schläft tief und fest.

Später fragt eine junge – höchstens 20 J. alte – Flugbegleiterin Michi, ob ihm etwa kalt ist, was Michi bejaht. Sie merkt das gar nicht, ihr ist immer warm, war ihre Antwort.

Diese junge Lady reicht uns noch einmal die Speisekarte und ich erwähne, dass ich sojafreies Essen bestellt habe. Nein, kann nicht sein, denn das gibt es gar nicht. Sie hat nur veganes und lactosefreies Essen.

Ich widerspreche ihr, dass ich heute sehr wohl sojafreies Essen bekomme, weil es mir ihre Kollegin schon bestätigt hat. Das glaubt sie aber nicht, denn sojafreies Essen gibt es nicht. Ich beende jegliche Diskussion, das macht mit ihr überhaupt keinen Sinn.

Sie kommt mit den Tischdecken und sagt, sie habe doch ein sojafreies Essen gesehen. Ich lächle und sage, da haben sie ja etwas gelernt. Ihre Antwort ist: Ich habe schon sehr viel gelernt, weil ich bin schon erwachsen!

Sie kommt uns wie eine Aushilfskellnerin auf einem Kindergeburtstag auf Gran Canaria vor.

Kurz darauf kommt Michis Vorspeise, er hat gebackenen Ziegenkäse bestellt. Ich bekomme Früchte sowie Gemüse mit Essig und Hühnerbruststreifen, dazu ein Brötchen. Dazu zwei kleine spreadable Butter. In mir schrillen die Alarmglocken, da u. a. "Soja" steht Wie kann man so etwas zu einem sojafreien Essen dazu geben?

Die junge Lady sagt, sie kann nichts dafür (hat ja niemand behauptet), sie habe nur den Deckel abgenommen und weg war sie.

Michi hält die nächste Flugbegleiterin auf und bittet sie, den Purser zu ihm zu schicken. Kurz darauf kommt er schon, er heißt S. und ist aus Graz.

Michi schildert die Soja-Margarine. Er ist total aus dem Häuschen, lässt vor Schreck die Margarine fallen und sucht sie unter dem Sitz. Er klagt, die Leute beim Catering sind fast alle ungelernt.

Er nimmt das Corpus delicti mit und sagt, das wird Konseqenzen haben. Wenn es um die Gesundheit geht, hört sich alles auf, überhaupt 10.000 m über dem Atlantik.

Unsere junge "Kellnerin" kommt, ist aber gedämpft. Warum, wissen wir nicht.

Dann kommt Michis Heilbutt mit Basmatireis und Curry-Gemüse und ich bekomme später meinen Teller, sagt, es ist Pasta und "wirft" mir den Teller auf das Tischchen. Was ist denn mit ihr los???

Ich öffne den Deckel, es sind Canneloni mit Tomatensauce. Das Gemüse ist dasselbe wie bei der Vorspeise, dieses Mal allerdings warm.

Etwas später kommt die Nachspeise. Die junge Lady kommt und hält Michi ein Tablett vor die Nase. "Nachtisch" ist das einzige, was sie spricht.

Anschließend kommt sie mit Schokolade und wirft Michi zwei davon aufs Tischchen. Meine Schokolade muss ich an Michi weiter geben.

Im Flugzeug wird es langsam wärmer, sodass wir die dicke Decke beiseite legen. Draußen ist es schon finster. Es wird ruhiger im Flieger.