Samstag, 26. Mai 2018:

Um 4:00 holt uns mein Phone sanft aus dem Schlaf. Wir machen uns fertig und fahren mit dem Shuttle um 5:00 zum Airport.
Es ist um diese Uhrzeit sehr warm und wir steuern den Käfer an, aber er ist noch geschlossen. Öffnungszeiten können wir keine entdecken. Im Inneren ist das Putzpersonal unterwegs.
Ok, dann nicht. Wir gehen in den zentralen Bereich Abflug B. Bei einem kleinen Café holen wir uns belegte Sandwichbrötchen, dazu Capuccino. Wir lassen uns das Frühstück schmecken Wenn die Brötchen nur nicht so zäh wären!

Ab zum Einchecken, der Automat erkennt Michis Kreditkarte nicht. Also wählt er Reisepass aus, alle Daten sind vorhanden. Doch dann war es aus, das System hat sich offenbar aufgehängt. Eine Lady kommt uns zu Hilfe, kommt aber auch nicht zurecht und bittet uns, beim Counter einzuchecken. Beim LH-Schalter müssen wir nicht lange warten. Die weiten Wege mit dem schweren Rucksack und Michis C-Flex machen mir schwer zu schaffen. Die Lady beim Checkin bemerkt in diesem Augenblick, dass für mich ein Flughafentransport bestellt wurde. Bald kommt das "Auto", wie es hier genannt wird und der sehr freundliche Herr erklärt uns, wie alles funktioniert, z. B. im Rahmen einer Staffel.

In rasanter Fahrt geht es zum speziellen Security Check, wo ein Metallteil in meinem Ellbogen gesichtet wird. Eine Lady bemüht sich, das Metallteil zu finden, aber negativ. Kunststück, ich habe ja keines
Unsere elektronischen Geräte werden dieses Mal keinem Sprengstofftest unterzogen. Hinter dem Security Check wartete das nächste Auto auf mich. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Fahrern funktioniert fantastisch.

Es geht nun zur Passkontrolle, bei der ich wieder bevorzugt an die Reihe komme.

Hinter der Passkontrolle werde ich wieder von einem anderen Auto abgeholt und beim Gate Z 16 darf ich aussteigen. Ich muss gestehen, dass ich mich schämte, dass ich gefahren werden musste, aber die weiten Wege hätte ich nicht selbst geschafft. Dazu wäre dann noch das Anstehen in der einen oder anderen Menschenschlange gekommen.

Da wir so bald dran sind, gehen wir in die Lufthansa-Business Lounge. Ich bediene mich am Buffet mit Rührei, Salami und Schinken sowie einem Cola light. Michi nimmt sich ein paar Früchte, trinkt Cola und Tee. Wir schmökern in Zeitungen und ich gehe zwischendurch ins Internet.

Um 9:00 gehen wir wieder zum Gate Z 16, wo ich uns Lovenox-Spritzen gebe. Bald schon kommt der Aufruf für die First Class und Business Class zum Boarden. Am Flug von Frankfurt in die USA flogen wir noch nie Business Class, heute ist es das erste Mal! Wir haben jedoch keinen Finger, sondern müssen über etliche Stufen nach unten gehen. Dort wartet ein Bus, der uns zur Außenposition des Flugzeuges bringt.

Klickt auf die Fotos, sie vergrößern sich.



Wir nehmen unsere Sitzplätze 5 H und 5 K ein und machen es uns gemütlich.

Die Lufthansa Business Class hat mit den Matratzenauflagen einen neuen Service. Diese Auflagen befinden sich zusammen gerollt in einem Stoffsack, der neben den Monitoren aufgehängt ist. Sie sind dzt. auf diesem Probeflug eingesetzt. Wenn sie sich bewähren und viele Leute dafür sind, werden die Matratzenauflagen zur Dauereinrichtung.

Die für uns zuständige Flugbegleiterin stellt sich uns mit Namen vor. Auf unseren Wunsch hin bekommen wir Orangensaft serviert. Sie gibt uns die Menükarte, wobei ich diese nicht benötige, denn ich habe sojafreies Essen bestellt.

Um 10:50 stehen wir auf der Startbahn und kurz darauf heben wir ab. In der Maschine wird es mittlerweile sehr kalt, sodass wir unsere überlangen Schals umlegen. Einen Teil des Schals halte ich mir vor Mund und Nase, ich will, wenn möglich, nicht schon wieder krank auf Hawai'i ankommen. Zahlreiche Leute beschweren sich, sodass die Temperatur angehoben wird.

Getränke werden angeboten, wir wählen einen Orangensaft.

Michi studiert die Menükarte, sie liest sich sehr gut und er wählt aus der Menükarte etwas aus. Es dauert nicht sehr lange, bekommen wir schon wieder Getränke gereicht und kurz darauf wird Michi die Vorspeise serviert: Gebackener Ziegenkäse mit einem kleinen Stückchen Lachs und einer Pilzhaube, die ihm aber nicht schmeckt. Weiters zwei gekochte Zucchiniröllchen.
Meine Vorspeise besteht aus etwas gemischten Salat, die Flugbegleiterin kommt und fragt mich, ob sie mit der Pfeffermühle kommen soll. Oh ja bitte! Das wäre sehr nett!
Weiter geht es bei mir mit zwei Scheibchen kaltem Rindfleisch, die nicht gut schmeckende Kräuterhülle entferne ich aber.
Michi bekommt seinen bestellten Spargel mit einer Sauce Hollandaise mit Petersielkartoffeln, für mich gibt es ein Stück Hühnerbrustfilet mit sehr viel Kräuterreis, fein gehobelten Karotten und fein gehobeltem Zucchinigemüse. Das Gemüse bleibt bei mir, der Kräuterreis wandert auf Michis Teller.


Michi bekommt zur Nachspeise Eis und einen doppelten Espresso.

Für mich gäbe es Käse zur Auswahl oder auch einen Obstteller. Ich entscheide mich für letzteren. Das Essen schmeckt köstlich!

Das Internet, das wir für 24 Std. gekauft haben, funktioniert großteils nicht. Michi befragt ein paar Flugbegleiter, woran das liegen kann. Einer davon sagt, er schickt den Purser, denn so etwas darf in der Business Class nicht sein. Der Purser kommt sehr bald und gibt uns Recht, dass es nicht in Ordnung ist, dass man für eine nicht erbrachte Leistung bezahlt. Er vermutet, dass viele Reisende Videos ansehen und das nimmt sehr viel Kapazität. Er wird das weiter geben, denn das ist kein Zustand für die Gäste der Business Class. Als Entschädigung schenkt er uns seinen Voucher. Darauf steht der Zugangscode für das Internet und ist eigentlich nur für Gäste der First Class gedacht. Der Voucher ist bis Ende des Jahres gültig. Wir bedanken uns und freuen uns sehr über diese Geste.

Viele Reisende haben sich bereits zum Schlafen gelegt, Michi und ich lesen in unseren Büchern. Meine Reiselektüre heißt "Die kleine Bäckerei am Strandweg".

Mittlerweile ist es 16:00 MESZ, wir haben bereits fünf Stunden hinter uns.

Es dauert nicht lange, legen wir die Matratzenauflagen auf. Der Test folgt und wird voll und ganz bestanden, denn wir schlafen ein paar Stunden wunderbar

Dann lese ich im Buch und später im Forum. Bald kommt das Essen: Für Michi gibt es eine Gulaschsuppe, einen Salat mit Büffelmozarella, dazu ein Brötchen. Es schmeckt ihm alles vorzüglich. Das kleine Küchlein ist sehr flaumig, es dürfte ein Kirschküchlein sein.
Für mich gibt es als Vorspeise wieder zwei Scheiben Rindfleisch mit Kräutern der Provence, dazu etwas Salat, eine Lasagne, die hervorragend schmeckt. Als Nachspeise gibt es für mich Obst mit ein paar roten Johannisbeeren. Als Getränke wählen wir beide Cola light, Michi zum Abschluss noch einen doppelten Espresso

Beim Sinkflug bekomme ich rasende Kopfschmerzen. Um 13:07 Ortszeit landen wir in Los Angeles.
Kaum verlassen wir das Flugzeug über die First Class, fragt mich ein sehr freundlicher Herr, ob ich Angelika heiße, was ich bejahe. Er hat einen Rollstuhl dabei, in diesem darf ich Platz nehmen. Ein Rucksack wird auf meinen Schoß gelegt, Michi trägt seinen Rucksack und die beiden C-Flex und ist stets hinter uns. Flotten Schrittes geht es zur Immigration und dort zu einem speziellen Schalter, wo niemand außer dem Beamten ist. In null komma nix sind wir eingereist, das war schneller als Lichtgeschwindigkeit. Nun geht es zum Zoll weiter, wo ich das Zollformular, das ich im Flieger ausfüllte, abgebe. Wieder flotten Schrittes geht es zum Baggage Claim. Mein Begleiter sucht nach meiner Beschreibung unsere Koffer, die bei den ersten sind und hievt sie auf einen Kofferwagen, den er bereits organisiert hat. Es geht über Gänge, die für uns neu sind, zur Kofferabgabe. Die Koffer sind wir nun los, er bringt mich nach draußen an die Straße, Michi ist natürlich auch hier mit dabei. Dort muss ich mich auf eine Bank setzen, andere Rollstuhlfahrer sind auch hier. Wir müssen auf den sogenannten Handycap-Van warten. Es dauert einige Minuten, bis er kommt und nach einer nicht allzu langer Zeit steigen wir beim Terminal 7 aus. Wir gehen ins Airport Gebäude, Michi muss die zwei Boardkarten, die wir bereits in Frankfurt bekamen, scannen. Daraufhin bekommen wir "richtige" Boardkarten. Damit gehen wir zum Gate 84, das etliche Lautminuten entfernt ist, aber das schaffe ich zu Fuß.

Es ist 15:34 Ortszeit LAX. Gegenüber des Gates ist ein kleiner Zeitungsladen, der "People News" heißt.
Um 4:35pm soll unser Abflug nach HNL sein, das Boarding wird in Kürze beginnen. Um 3:50 ist es tatsächlich soweit. First Class Passagiere, die wir dieses Jahr erstmals auch sind, zuerst. Kurz darauf belegen wir unsere Sitzplätze 2 E und 2 F auf der rechten Seite. Es ist sehr angenehm. Michi muss erstmals seinen Rucksack nicht in die Overhead Box gegeben. Vorerst ist es sehr kalt, wird aber nach einiger Zeit etwas wärmer.

Wir bekommen auf unseren Wunsch Wasser und heben um 16:50 ab.

Die First Class der United entspricht ungefähr einer Eco Plus. Mit der Business Class der Lufthansa kann man die First Class der United überhaupt nicht vergleichen.

Die Besatzung besteht hauptsächlich aus älteren Damen. Sie sind sehr höflich und freundlich und haben sehr viel Erfahrung.
Bald werden wir gefragt, was wir essen möchten. Ich sage, dass ich sojafreies Essen bestellt habe und werde aufgeklärt, dass es keine Sondermahlzeiten mehr gibt. Das einzige, was für mich in Frage kommt, ist Salat, er besteht aus etwas Blattspinat, einer Olive und einem Mozarellakügelchen. Dazu gibt es ein Dressing mit Soja. Danke, für mich nicht! Aber auf einmal fällt der Flugbegleiterin ein, sie könnte bei meinem Essen die Gemüsebeilage und das Rinderfilet auf einen eigenen Teller legen, die Sauce dazu würde sie in ein separates Schälchen geben, sodass ich sie mir ansehen und entscheiden kann, ob ich die Sauce esse oder nicht. Genau so bekomme ich mein Essen serviert Michi bekommt dasselbe Essen wie ich, sein Rinderfilet ist in einer stark sojaverdächtigen Sauce. Gut, dass ich die Sauce in einem extra Schälchen bekomme, andernfalls müsste ich auf das Rinderfilet verzichten. Es schmeckt uns sehr gut. Für Michi gibt es als Nachspeise ein kleines Küchlein und ein Vanille Sundae-Eis, das für Michi ein Highlight ist.

Ich bekomme wieder starke Kopfschmerzen. Das ist etwas, das ich normalerweise überhaupt nicht kenne. Ich wickle mir den Schal um Hals, Nase und Mund, ziehe mir die dünne Decke über den Kopf und döse ein wenig. Waagrecht schlafen wie in der Business Class der Lufthansa ist nicht möglich. Das in der LH-Maschine gekaufte Internet sollte 24 Std. lang gültig sein und auch für die Folgeflüge gelten. Doch das war wieder einmal eine Fehlanzeige, in der United gibt es wieder kein Internet.

Zwischendurch ist der Flug etwas ruppig, es gibt eine Turbulenzen, aber die Zeit vergeht halbwegs schnell und wir nähern uns den Hawai'i-Inseln. Meine Hoffnung, etwas von der Fissure 8 auf Big Island zu sehen, wird zunichte gemacht. Eine dicke Wolkendecke verhindert die Sicht.


Beim Landeanflug auf Honolulu fliegen wir durch eine seltsam gefärbte Wolkendecke.

Und dann ist es soweit!


Nach der Landung muss unser Flieger mit einem Zugfahrzeug zum Terminal gebracht werden.

Kaum verlassen wir den Flieger, werde ich wiederum gefragt, ob ich die Angelika bin, was ich bejahe. Der junge Mann hat einen Rollstuhl dabei, auf dem ich Platz nehmen soll.
Nach einiger Zeit lässt er Michi und mich stehen mit dem Hinweis, er muss noch jemand anderem aus dem Flieger holen. Bald ist er zurück, den anderen Passagier hat er an einen Kollegen abgegeben.
Nun geht es zum Kofferband, überall sind Bauarbeiten, Maschinen stehen in der Landschaft. Beim Baggage Claim verabschieden wir uns von meinem Betreuer, obwohl er mich noch zum Shuttle gebracht hätte.

Bald sind die Koffer hier und wir gehen über die Straße, um auf den Alamo Shuttle Bus zu warten. Beim Alamo Gebäude steigen alle aus, wir gehen am Gebäude vorbei auf den Parkplatz, von der zuständigen Lady werden wir nicht weiter beachtet.
Schnurstracks gehen wir zu den drei vorhandenen Jeeps, es sind ein weißer Viertürer und zwei Zweitürer hier. Wir wählen selbstverständlich den einzigen Viertürer und laden unser Gepäck ein. Kaum sind wir damit fertig, beginnt es zu regnen. Tolles Timing!

Ehe wir starten wollen, kommt der junge Mann aus dem kleinen Häuschen vor der Ausfahrt auf uns zugelaufen, er muss dringend auf die Toilette. Kein Problem, take your time!
Er kommt bald darauf zurück und dann können wir durch den dann geöffneten Schranken fahren. Auf geht es nach Waikiki!

Gegen 21:00 treffen wir beim Waikiki Banyan Hotel ein. Wie üblich, lassen wir das Auto am Kurzzeitparkplatz stehen, Michi holt von Sky's Condo den Parking Pass. Dann geht es weiter hoch ins Parkhaus, wir bringen unser Gepäck ins Condo und fahren dann zum Foodland in der S. Beretania Str. Es ist 22:30.

Ich bereite uns dann ein kleines Abendessen zu, wir plaudern ein wenig und freuen uns, auf Hawai'i zu sein. Später beginne ich, unsere Koffer auszuräumen und melde mich im Forum.
Also alles bestens!

Um 2:30 gehen wir ins Bett, morgen wollen wir es ganz gemütlich angehen lassen.

Sleep well