Sonntag, 27. Mai 2018
In der Nacht werde ich einige Male munter, weil mir bitter
kalt ist. Ich decke mich, so gut es geht, noch besser
zu und schlummere wieder ein.
Wir werden um 9:00 ohne Wecker munter. Im Schlafzimmer
ist es sehr hell, obwohl wir die Jalousien herunten haben.
Hunger meldet sich bei uns und mir fällt ein, dass
ich gestern keine der beiden 100er Packungen Tees für
Michi gefunden habe. Das kann doch nicht sein! Ich weiß
mit absoluter Sicherheit, dass ich ihn zu Hause zuerst
im von mir benannten Hawai'i-Urlaubskasten deponiert und
später in beide Koffer je eine Schachtel gegeben
habe. Fakt ist, der Tee ist unauffindbar...

Während ich damit beginne, das Frühstück
zuzubereiten, sucht Michi nochmals in den Koffern, ob
er die Teepackungen findet. Doch Fehlanzeige, auch er
findet sie nicht und so klein sind sie nun auch wieder
nicht.
Michi trinkt ausnahmsweise Kaffee zum Frühstück.
Wir setzen uns vor den Laptop und suchen nach elektrischen
Mundduschen, die hier Waterflosser heißen. Wir stöbern
auf den Websites von Target, Walmart, Cosco, Best Buy
und überall stoßen wir auf Waterpik.
Meine Füße sind geschwollen, aber klar, ich
fand die Stützstrümpfe ja nicht im Koffer. Kunststück,
sie waren in meinem Kofferrucksack! Das muss man sich
mal geben!
Ich fühle mich pudelwohl und habe offenbar keinen
Flugzeugvirus eingefangen. Das wäre das erste Mal
seit vielen Jahren. Mir kann es Recht sein.
Wir trödeln, wie es sich für einen Urlaub gehört,
richtig gemütlich vor uns hin. Michi wälzt diverse
Internetseiten und ich schreibe eine Mail an S. und R.,
die in Volcano wohnen.
Es ist 15:15 und wir machen uns auf den Weg, vielleicht
finden wir eine Munddusche. Auch zum Ala Moana Center
möchten wir, wir werden uns einfach treiben lassen
und machen das, worauf wir Lust haben.
Draußen ist es sehr stark bewölkt. Auf geht's
in eine Gegend, in der wir bisher noch nie waren.
Der Home Depot und Loewe sind in Richtung Flughafen. Es
ist nicht sehr viel Verkehr und die Alakawa Str. finden
wir sehr rasch. Von ihr biegen wir zum Best Buy ab, wo
enorm viele Kunden sind. Nach einigem Suchen finden wir
die Dentalabteilung mit elektrischen Zahnbürsten
und Mundduschen, aber nichts im Reiseformat. Eine Packung
sehen wir, auf der 100 – 240 V steht, aber das ist
wieder die Kombination, die wir gerne vermeiden würden.
Als nächstes steuern wir den Cosco an. Mal sehen,
ob sie uns als Nicht-Member dieses Mal überhaupt
in den Laden lassen. Es ist nur ein kurzes Stück
vom Best Buy entfernt.
Am Parkplatz vom Cosco ist ein unheimliches Gedränge.
Kunden mit prall gefüllten Einkaufswagen kommen uns
entgegen. Morgen ist Memorial Day, wahrscheinlich hängt
das Gedränge auch ein wenig damit zusammen.
Wir gehen zielsicher durch die Eingangstür –
niemand steht dort, der uns nach dem Cosco-Ausweis fragt.
Keiner kümmert sich um uns, das haben wir nicht erwartet.
Umso erfreuter sind wir.
Wir knöpfen uns Regalreihe für Regalreihe vor,
beim Anblick von den Öfen mit sechs Ceranplatten
bekomme ich wehmütige Augen. Wie gerne hätte
ich so einen, aber wir haben keinen Platz dafür.
Der Costco ist riesengroß, Michi entdeckt eine elektrische
Zahlbürste, diese Abteilung sehen wir uns näher
an. Es gibt eine Mundduschenkombination von einer großen
und kleinen Munddusche, es steht darauf, dass die kleine
für Reisen in Nordamerika sehr gut geeignet ist und
sie kostet knapp $ 70. Aber was machen wir zu Hause mit
110 V? Dieses Thema müssen wir verschieben
Nun suchen wir Tee. Es werden Großpackungen von
allem möglichen angeboten und erst nach längerer
Zeit sehen wir einen grünen Tee. Schön und gut,
Michi möchte schwarzen Tee.
Wir suchen nach schwarzem Tee weiter, stolpern über
Shampon, Nüsse und Marmeladen, dann wiederum grünem
Tee. Schließlich fragt Michi einen Angestellten,
wo wir schwarzen Tee finden. Schwarzer Tee ist das einzige,
das sie nicht verkaufen...
Daher gehen wir Richtung Ausgang und da es einige Produkte
gibt, auf denen explizit steht, dass sie nur für
Member sind, gehen wir davon aus, dass es auch Produkte
gibt, die für Nicht-Member sind. Ein weiterer Angestellter
klärt uns auf, sämtliche Produkte können
nur Member kaufen.
Wir fahren zum Ala
Moana Center weiter. Michi findet nicht auf Anhieb
den korrekten Weg und daher kommen wir auf einer Art Veranstaltungswiese
vorbei. Alle Parkplätze sind besetzt, es ist viel
Polizei vor Ort.
Schließlich erreichen wir das Ala Moana Center.
Auch dort ist es schwierig, einen Parkplatz zu bekommen,
aber es gelingt.
Der Hunger meldet sich, es ist bereits 18 Uhr. Wir steuern
den Makai Food Court an, aber die Clam Chowder ist so
gut wie nicht mehr vorhanden. Es gibt noch die Chicken
Noodle Soup und ich frage, ob Soja enthalten ist. Die
Angestellte weiß es nicht, geht in die Küche
und kommt mit einer grünen Knorr-Packung zurück,
mit dem Hinweis, den wir schon kennen "we just ad
water". Ich lese die Inhaltsstoffe und siehe da:
Soja!! Also nehme ich den letzten Minirest von der Clam
Chowder, wofür ich erstaunlicher Weise den vollen
Preis bezahlen muss. Michi wählt die Chicken Noodle
Soup.
Wir lassen uns die Suppen schmecken und gehen anschließend
Richtung Target.
Doch der Target ist nicht dort, wo Michi glaubt und er
fragt einen Taxifahrer, der es ihm erklärt. Wir gehen
in die erste Etage und suchen nach Mundduschen. Urplötzlich
benötige ich eine Toilette. Sojaalarm!!! Ich wage
mich nur wenige Meter von den Toiletten weg, Michi kauft
ein Cola light, sodass ich zwei Tabletten Imodium schlucken
kann. Imodium sind auf Hawai'i mein ständiger Begleiter.
Michi macht sich allein auf die Suche nach Mundduschen,
entdeckt aber auch nur eine Kombination mit einer Zahnbürste.
Wir gehen wieder zum Ala Moana hinüber, AT&T
hat schon zugesperrt, auch andere Läden. Der Eingang
zu den Toiletten ist vergittert. Wegen des morgigen Memorial
Day sperren sie anscheinend etwas früher zu.
Wir beschließen, zum Parkplatz zu gehen und auf
dem Weg dorthin sehen wir den Barnes & Nobles. Michi
findet den neuen Economist und ich erstehe den Kaua'i
Revealed.
Nun geht es aber zum Hotel zurück. Es ist 20.40,
als wir dort ankommen.
Ich bereite ein kleines Abendessen für uns zu, das
wir uns schmecken lassen
Dann setzt sich Michi mit dem iPad auf die Couch und ich
widme mich dem Laptop.
Zwischendurch fällt mir ein, dass ich die Haarschneideschere
noch nicht im Koffer gefunden habe, obwohl ich genau weiß,
dass ich sie im Deckel meines Koffers unterbracht habe.
Um 1 Uhr gehen wir ins Bett.
Sleep well 
|