Mittwoch, 11. Juli 2018
Wir haben herrlich geschlafen!
Wir genießen unser Frühstück und ich
stelle dann fest, keine Nachricht von Kona.
Anschließend fahren wir zum Foodland in Kea'au
und kaufen 48 Flaschen Wasser zu 1,5 l. Damit fahren wir
nach Pahoa und dort zum Donation Hub.
Wir fahren zu einer Stelle, an der mehrere Leute etwas
trinken, eine sehr gemütliche Stimmung.
Endlich kommt eine junge Dame mit dem Namensschild Maile
auf uns zu und fragt, ob sie uns helfen kann.
Sehr erfreut stellt sie dann fest, dass wir einiges an
Wasser im Auto haben. Ein stämmiger Mann drängt
Michi zur Seite und räumt das Wasser aus unserem
Kofferraum 
Mir reden ein wenig mit M., die mir auf Nachfragen sagt,
was sie am dringendsten benötigen.
Auf einem Schild steht "Donations from 9am to 3pm".
Wir springen ins Auto und fahren zum Foodland
in Hilo, er hat weitaus mehr Auswahl als der Foodland
in Kea'au.
Beim Foodland kauft Michi eine einzige Wasserflasche
und prompt bekommt er den Gutschein mit 5 % off! Genau
den wollten wir 
Wir fahren mit zwei Einkaufswagen durch die Gänge.
Ich notiere, was wir in den Einkaufswagen geben und schreibe
die Preise dazu, damit ich die Übersicht nicht verliere.
Unsere Obergrenze ist bei $ 400.
Der Donation Hub wünscht sich viele Fertiggerichte
in Dosen. Die Evakuierten haben keinen Ofen, aber ihren
Campinggaskocher.
Ich wähle zahlreiche Dosen, auch solche, die für
Vegetarier geeignet sind. Fischkonserven, diverse Dosen
Spam und vieles mehr wandern in meinen Einkaufswagen,
der immer schwerer zu lenken ist.
Ein Angestellter blickt in meinen Einkaufswagen mit den
vielen Dosen und fragt, ob das alles für unseren
Urlaub ist, was ich verneine. Später tauschen Michi
und ich die Einkaufswagen, weil meiner inzwischen so schwer
geworden war, dass ich ihn kaum um die Kurven bringe.
Derselbe Angestellte wie zuvor sieht die Großpackungen
von Hundefutter und vor allen Dingen die Menge und fragt,
ob ich etwa unsere Hunde mit nach Hawai'i gebracht habe.
Meine Antwort ist sehr schlicht, nämlich "no,
we don't have dogs". Und er antwortet mit einem Lächeln
im Gesicht "ok, I understand" und zwinkert mir
zu. In dem Moment ist mir klar, er weiß, wofür
wir die ganzen Sachen kaufen 
Am Einkaufsblock streiche ich all das durch, was wir
haben. Auch die Kinder sollen in dieser traurigen Zeit
nicht zu kurz kommen und ich lege alle möglichen
Leckerlis in die Einkaufswagen.
Wir bezahlen $ 450 und fahren um 14:45 Richtung Pahoa.
Jetzt ist der "Kontrollposten" besetzt. Eine
Gruppe junger Männer sitzt um einen unglaublich dicken
Hawaiianer herum. Dieser wendet sich kurz zu uns, Michi
sagt, wir haben Donations.
Wiederum bleiben wir beim Zelt stehen, öffnen den
Kofferraum und sofort kommen zahlreiche Männer und
räumen unseren Kofferraum aus 
O-Ton eines Volunteers: "Oh my god! That's all for
us?" - Er kann es nicht glauben.
M. will unbedingt unsere Namen wissen. Michi sagt, sie
soll nur "the islanders" schreiben. Lange zögert
sie, aber da wir der Meinung sind, dass unsere Namen völlig
unwichtig sind und ev. bei Facebook auftauchen –
was wir keineswegs möchten – rücken wir
mit unseren Namen nicht heraus.
Dann fahren wir zum Cottage. Ich bereite Haschee mit
Erbsen und Kartoffeln zu.
Bald gibt es Kaffee. Michi nimmt sich Vanilleeis, ich
genehmige mir zwei zuckerfreie Keks vom Big Island Candies.
Ich checke die Mails und sehe die Mail von Kona. Morgen
am späten Nachmittag wird der Ring im Laden in Kona
sein.
In dem Moment, als wir zu Gisella gehen wollen um zu
fragen, wo denn die Oma-Katze ist, kommt Gisella auf das
Cottage zu und fragt, ob wir die Katze gesehen haben.
Gisella war zuvor mit der Katze beim Tierarzt. Eine der
Krallen war über 1 cm in die Pfote eingewachsen –
das hat Gisella gar nicht gemerkt, erst Michi hatte es
ihr erzählt 
Wir plaudern dann lange auf dem Lanai, plötzlich
kommt die Oma-Katze zu uns und fordert Streicheleinheiten.
Wieder im Cottage überlegen wir, in welchen Ländern
wir - ausgenommen Hawai'i – Urlaub machen könnten.
Es bleibt nur Europa übrig.
Michi schlägt Asturias vor. Frankreich, Oberitalien
etc. scheiden aus, Madeira und Azoren möchte Michi
nicht. Wir sind ratlos.
Also doch Hawai'i? Eventuell gekürzt?
Später setze ich mich zum PC und konstruiere einen
Plan, wie ein zukünftiger Hawai'i-Urlaub aussehen
könnte.
Aber warum jetzt schon einen Plan machen? Warten wir erst
mal ab, wie sich die Vulkansituation auf Big Island weiter
entwickelt.
Dann lese ich wieder im Buch "The Shipmans from
East Hawai'i".
Um 00:30 ist Licht aus.
Sleep well 
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